Tim Walter musste das Spiel von der Tribüne verfolgen, bei der 2:4-Niederlage gegen den Karlsruher SC hatte der HSV-Coach Rot gesehen. Vertreten wurde er an der Seitenlinie von Co-Trainer Julian Hübner und dem Trainerteam. Mit Rückkehrer Schonlau (für Katterbach) und Königsdörffer (für Benes) gingen die Rothosen in das Nord-Duell gegen Kiel, das von Marcel Rapp nach der 1:2-Niederlage gegen Jahn Regensburg dreimal verändert wurde: Komenda (Comeback nach langer Verletzung), Becker und Porath starteten für Kirkeskov, Erras und Wriedt.
Die KSV versuchte stets, flach hinten raus zu spielen, wurde vom HSV dabei aber aggressiv angelaufen und immer wieder zu Fehlern gezwungen. Bereits nach drei Minuten hatte Glatzel die Führung auf dem Kopf, scheiterte aber am starken Himmelmann. Der Kieler Schlussmann durfte sich noch öfter auszeichnen, auch Königsdörffer (6.), Jatta (12.) und erneut Glatzel (21.) konnten Himmelmann nicht bezwingen.
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Hamburg war am Drücker, erspielte sich im ersten Durchgang elf Ecken, musste nach einer halben Stunde dem hohen Tempo aus der Anfangsphase aber Tribut zollen. Zudem wurde Muheim verletzungsbedingt früh ausgewechselt, Katterbach kam für ihn (15.).
Zu wenig Durchschlagskraft
Kiel hingegen arbeitete sich mehr und mehr aus dem Hamburger Druck heraus und kam selbst zu Abschlüssen. Sander schoss aus über 20 Metern knapp vorbei (36.), dann parierte Heuer Fernandes gegen Holtby (45.+1). Weil auf der anderen Seite auch Himmelmann gegen Reis erneut zur Stelle war (39.), ging es torlos in die Pause.
Zum zweiten Durchgang kamen Benes (für Dompé) und Mühling (für Schulz) in die Partie, die nun sehr ausgeglichen war. Beiden Teams fehlte der entscheidende Punch im letzten Drittel, beide Abwehrreihen agierten derweil sehr sicher.
Glatzel scheitert mit der Hacke
Wenn der HSV mal durchkam, war Himmelmann nicht zu bezwingen. Königsdörffer versuchte es per Schlenzer (56.), Glatzel aus kurzer Distanz mit der Hacke (90.+1). Kiel wartete auf den einen entscheidenden Konter, Reese und Skrzybski fehlten im Strafraum aber die Durchschlagskraft.
Weil die KSV insgesamt 17 Ecken unbeschadet überstand und dem HSV in den letzten Minuten zu wenig einfiel, endete das Nord-Duell ohne Tore. Für Hamburg, das nach der Länderspielpause am Freitag (18.30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf gastiert, war der Punkt zu wenig. Anders für die Störche, die eine starke Antwort auf die Regensburg-Pleite lieferten. In zwei Wochen gastiert dann Arminia Bielefeld an der Förde.
Der Hamburger SV ist am kommenden Freitag (18.30 Uhr) zu Gast bei Fortuna Düsseldorf. Holstein Kiel ist erst am Sonntag (13.30 Uhr) gefordert. Dann heißt der Gegner Arminia Bielefeld.