2. Bundesliga

HSV-Coach Walter setzt auf "Kinderriegel"

Mikelbrencis und Oliveira - Viererkette mit zwei 19-Jährigen

HSV-Coach Walter setzt auf "Kinderriegel"

William Mikelbrencis wird für den HSV in Nürnberg wohl von Beginn an auflaufen.

William Mikelbrencis wird für den HSV in Nürnberg wohl von Beginn an auflaufen. IMAGO/Jan Huebner

Nach der Partie sind der Trainer und Sportvorstand Jonas Boldt zur großen Analyse verabredet. Der letzte Eindruck wird nicht alleinentscheidend über die Zukunft von Walter sein, aber natürlich Einfluss haben. Der Coach versichert im Vorfeld der Reise nach Franken: "Wir hatten eine sehr, sehr gute und energiereiche Woche."

Aber eben keine völlig sorgenfreie: Nach den Sperren für die Außenverteidiger Miro Muheim und Moritz Heyer wird die Zeit auch für Ignace van der Brempt nach muskulären Problemen zu knapp. "Ich glaube nicht, dass er eine Option von Beginn an sein kann", sagte Walter am Donnerstag. Am Freitag dann gab es Gewissheit: Die Salzburg-Leihgabe lief abseits der Mannschaft Runden und konnte nicht voll trainieren. Das bedeutet im Normalfall: Er setzt beim Club auf einen "Kinderriegel".

Noch mauert der Trainer zwar zu seiner Besetzung der Außenverteidiger-Positionen und betont: "Wir können auch auf eine Dreierkette umstellen." Die jüngsten Trainingseindrücke aber deuten etwas anderes an. Da verteidigten die rechtzeitig wieder zurückgekehrten Stephan Ambrosius und Sebastian Schonlau innen und Mikelbrencis rechts sowie Oliveira links. Eigengewächs Oliveira, in der Jugend vom Eimsbütteler TV zum HSV gewechselt, spielte bereits am vergangenen Samstag gegen Paderborn (1:2) nach van der Brempts Auswechslung 45 Minuten, allerdings auf der rechten Seite, und hinterließ einen stabilen Eindruck. Mikelbrencis hatte in den zurückliegenden Wochen Heyer als Backup abgelöst, bei seinem jüngsten Startelf-Einsatz im Pokal bei Hertha BSC (3:5 nach Elfmeterschießen) allerdings eine Lehrstunde von Gegenspieler Fabian Reese erhalten.

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Walter würde dem jungen Duo im sich abzeichnenden Ernstfall dennoch vertrauen. "Beide zeichnet aus, dass sie sich weiterentwickelt und angepasst haben. Sie haben einen großen Willen, auch hinsichtlich der Robustheit zugelegt. Dennoch bringen sie ihre jugendliche Unbekümmertheit mit ein."

"Ich bin mit beiden Jungs sehr, sehr zufrieden"

Der Trainer teilt zudem nicht die allgemeinen öffentlichen Erwartungen, dass Mikelbrencis, als französischer Juniorennationalspieler im Sommer 2022 mit großen Erwartungen vom FC Metz gekommen, bereits weiter sein müsste in seiner Entwicklung: "Der Junge ist erstmals von zu Hause weg und in einem fremden Land. Er ist sehr wissbegierig. Ich bin mit beiden Jungs sehr, sehr zufrieden." Am Samstag in Nürnberg werden sie erstmals gemeinsam auf dem Platz stehen. In einer angesichts der jüngsten sportlichen Fehlentwicklung enormen Drucksituation.

Sebastian Wolff

Walter über Trainer-Diskussion: "Die gibt es doch jede Woche"

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