Bundesliga

Hoffnungsschimmer für Hoffenheims Nsoki

Erster Startelfeinsatz für den Franzosen

Hoffnungsschimmer für Hoffenheims Nsoki

Hoffenheims Stanley Nsoki (l.), hier gegen Harry Kane, feierte beim FC Bayern sein Startelfdebüt in dieser Saison.

Hoffenheims Stanley Nsoki (l.), hier gegen Harry Kane, feierte beim FC Bayern sein Startelfdebüt in dieser Saison. picture alliance / SvenSimon

Es ist eine einzige Achterbahnfahrt für Stanley Nsoki bei der TSG Hoffenheim und in der Bundesliga. Immer mal wieder deutet der Franzose seine enorme Veranlagung an, doch zum etablierten Stammspieler hat es der 24-Jährige auch in seinem zweiten Jahr im Kraichgau längst noch nicht geschafft. Eineinhalb Jahre trägt der Innenverteidiger, der im Sommer 2022 als Meister Belgiens für 12 Millionen Euro vom FC Brügge geholt worden war, nun das TSG-Trikot, aber lediglich 22 Bundesligaspiele sind bislang notiert. Immer wieder brachten Verletzungen, Erkrankungen oder grobe Patzer Nsoki aus dem Rhythmus und aus dem Spiel. Am Samstag in München (0:3) verbuchte der Linksfüßer erst seinen dritten Saisoneinsatz, aber immerhin seinen ersten von Beginn an.

Dabei machte Nsoki seine Sache in der anspruchsvollen Auswärtsaufgabe beim Rekordmeister FC Bayern München durchaus gut. Der körperlich robuste Athlet blieb nicht nur in den Zweikämpfen, sondern auch über die volle Distanz stabil und leistete sich diesmal keinerlei Aussetzer. Keine verunglückten Ballannahmen, keine übermotivierten Dribblings, keine hochriskanten Pässe ins Zentrum. Kein Wunder, dass Trainer Pellegrino Matarazzo auch nichts auszusetzen hatte an der Leistung seines bisherigen Sorgenkindes. "Ozan Kabak und Stanley Nsoki haben gute Spiele abgeliefert", lobte der TSG-Coach, "das hatte auch mit Flo Grillitsch und seiner Führung zu tun."

Grillitsch: "Ich hoffe, das gibt ihm Aufwind"

Nach dem überraschenden Abgang von Kevin Vogt zu Union Berlin am vergangenen Donnerstag hatte Matarazzo seine Dreierkette gleich auf zwei Positionen neu besetzt und neben Kabak mit Grillitsch und Nsoki bestückt. "Stan hat es richtig gut gemacht", anerkannte auch Nebenmann Grillitsch, "er hat schon viel Negatives abbekommen. Ich habe versucht, ihm Mut zuzusprechen, er ist wirklich ein super Junge und hat alle Anlagen für einen Top-Innenverteidiger. Ich hoffe, das gibt ihm Aufwind. Ich habe ihm auch nachher gesagt, dass er ein super Spiel gemacht hat, das sollte jetzt sein Standard sein und genau da weitermachen, dann geht es in die richtige Richtung."

Vielleicht ist ja jetzt mit einiger Verspätung der Moment der Wende gekommen und Nsoki hat den erhofften Reifegrad erreicht. Grundsätzlich konnte eh niemand Nsoki die Tauglichkeit als Spitzenkraft in der Abwehr absprechen. Ein bei Paris St. Germain ausgebildeter Spieler, der zudem bis zur U 21 alle französischen Auswahlteams durchlief, muss schließlich etwas können. Nur die Konstanz und Verlässlichkeit, zuweilen auch sein Körper verhinderten bislang den endgültigen Durchbruch. Sollte er doch noch gelingen wäre das für Hoffenheims Verantwortliche die späte Bestätigung, doch den Richtigen geholt zu haben.

Michael Pfeifer

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