Sein 18. Geburtstag am 2. April fiel schon mitten in den Lockdown. Die Saison in der U-19-Bundesliga war erst unter-, später abgebrochen worden. Kein Wunder, dass Marco John nach der langen Zwangspause die Rückkehr auf den Trainingsplatz ohnehin kaum erwarten konnte. Umso größer dann die Freude, als er von seiner zumindest zeitweisen Beförderung erfuhr.
Denn derzeit darf das Hoffenheimer Eigengewächs, das nun in die zweite Mannschaft in der Regionalliga aufrückt, sogar mit den Profis trainieren. Ein erster Schnupperkurs ganz oben, wo John irgendwann auch fest etabliert landen möchte. Ein erstes Kennenlernen mit dem neuen Cheftrainer Sebastian Hoeneß, der sich gemäß der Klubphilosophie auf die Fahnen geschrieben hat, junge Spieler aus den eigenen Reihen zu fördern und zu integrieren.
Für John wäre das der Abschluss einer Entwicklung, wie sie idealerweise zuvor etwa Dennis Geiger durchlaufen hat. Ein Spieler Marke Eigenbau, aus der Region, für die Region. Wie Geiger (Mosbach) stammt auch John aus der näheren Umgebung. In Friedrichshall, eine halbe Autostunde von Hoffenheim entfernt, wurde er geboren, kickte zunächst für den SV Sülzbach, dann im nahen Heilbronn und wechselte bereits 2013 mit damals elf Jahren in den Nachwuchs der TSG. In der Akademie durchlief er sämtliche Teams und machte parallel auch als Juniorennationalspieler auf sich aufmerksam. 17-mal hat er bereits für Deutschland gespielt und dabei auch drei Tore geschossen.
John ist ein offensiver Mittelfeldspieler, ein Zehner. Technisch beschlagen, mit gutem Auge und sicherem Passspiel, der durchaus auch selbst torgefährlich wird. In der zurückliegenden U-19-Spielzeit erzielte er in 16 Spielen zwei Tore, bereitete aber sieben weitere vor. Bei der TSG traut man dem begabten jungen Mann mittelfristig den Sprung in die Profimannschaft zu. Den ersten Schritt vollzieht er gerade.
