Hoffenheims Coach Holger Stanislawski brachte nach der 0:2-Niederlage in Stuttgart drei Neue: Haas hütete das Tor für Starke (Gehirnerschütterung), außerdem erhielten Johnson und Ibisevic den Vorzug vor Kaiser und Obasi. Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre indes musste in der Viererkette umstellen. Im Vergleich zum 2:2-Unentschieden gegen Leverkusen spielte Wendt als Linksverteidiger für den erkrankten Daems.
In Sinsheim lautete das Credo beider Mannschaften "Defensive ist Trumpf". Sowohl die Hoffenheimer als auch die Gladbacher standen gut geordnet und ließen dem Gegner nur ganz wenige Freiräume. Diese Spielweise führte dazu, dass hüben wie drüben der lange Ball zum Einsatz kam. Das stellte die jeweiligen Abwehrreihen allerdings nicht vor große Probleme. Grundsätzlich investierten die Kraichgauer aber mehr, während die Borussen auf Konter lauerten.
Der 10. Spieltag
Nachdem Reus den ersten Warnschuss für die Gäste abgegeben hatte (3.), gab es in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in der Folge nur noch Chancen der Gastgeber zu sehen. Arango (4.), Firmino (17.) und Ibisevic (20., 22.) konnten ter Stegen aber nicht bezwingen. Im Großen und Ganzen war es jedoch eine Angelegenheit für Liebhaber des Defensivfußballs, Anhänger von schnellem Offensivspiel kamen indes zu kurz. Dennoch: Spannung war da, auch weil es ein Duell auf Augenhöhe war.
In der 34. Minute ergab sich für Ibisevic die bis dato beste Gelegenheit der Partie: Nach feinem Pass von Firmino scheiterte der Bosnier aber vom rechten Fünfereck an ter Stegen. Das war dann auch der einzige wirklich nennenswerte Torabschluss in einem ansonsten extrem chancenarmen ersten Durchgang.
Gladbach kann den Schalter gegen clevere Hoffenheimer nicht umlegen
Eng am Mann: Gladbachs Neustädter gegen Compper (re.). picture alliance
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich zunächst das gleiche Bild. Hoffenheim investierte mehr, agierte aber zumeist recht harmlos. Gladbach stand tief und lauerte auf Konter. Torraumszenen blieben Mangelware. Zumindest sorgten Firmino (47.) und Sigurdsson (53.) auf Seiten der Gastgeber für etwas Abwechslung. Drei Minuten später wurde Stanislawski schließlich doch noch erlöst: Bei einem Konter segelte der Ball in den Sechzehner, wo Johnson etwas unfreiwillig für Ibisevic auflegte. Der Bosnier bewies seinen Killerinstinkt und stocherte das Runde aus sechs Metern ins Eckige.
Die Borussia stand mit dem Rücken zur Wand und musste den Schalter nun umlegen. Und die Gäste taten das auch - die Begegnung nahm nun Fahrt auf. Auch wenn weiterhin kaum glasklare Torchancen geboten wurden, so war zumindest mehr Aufregung drin. Reus blieb mit seinem Freistoß hängen (63.), während Hanke geblockt wurde (65.). Zweifellos waren die Rheinländer nun um den Ausgleich bemüht, nur fehlte es meist an zündenden Ideen. Daran änderten auch die Hereinnahmen von Marx, King und Bundesliga-Debütant Otsu nichts. 1899 stellte sich clever an. Die Hoffenheimer ließen hinten nichts anbrennen, hielten das Geschehen zumeist vom eigenen Sechzehner fern und brachten den Erfolg letztlich unter Dach und Fach.
Für beide Mannschaften rückt jetzt der DFB-Pokal in den Mittelpunkt des Interesses: Die Kraichgauer empfangen am Dienstag den 1. FC Köln (20.30 Uhr), Gladbach ist zuvor in Heidenheim gefordert (19 Uhr). In der Bundesliga geht es sowohl für 1899 (bei Schalke) als auch für die Borussia (gegen Hannover) am kommenden Samstag weiter.