Hoffenheims Cheftrainer Markus Gisdol tauschte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart dreimal Personal aus: Für Schwegler, Zuber und Modeste durften Vestergaard, Volland und Szalai ran.
SCF-Übungsleiter Christian Streich brachte gegenüber dem 2:2 gegen Hertha BSC Berlin zwei Neue: Mujdza und Frantz ersetzten Sorg und Guedé.
Im Kraichgau begann Hoffenheim, das vor der Viererkette nominell ein defensives Dreier-Mittelfeld installiert hatte, schwungvoll. Volland rief gegen sehr tief stehende Breisgauer Bürki ein erstes Mal auf den Plan (5.). Eine Minute später traf Szalai mit misslungenem Dribbling bei einer Zwei-gegen-eins-Situation am Strafraum die falsche Entscheidung.
Die Gäste befreiten sich nach und nach aus der Umklammerung. Etliche Fehlpässe der TSG, die ihre Angriffe immer wieder zu sehr durch die Mitte vortrug, leiteten Kontermöglichkeiten der Streich-Schützlinge ein, die zunächst verpufften. Versuchte es 1899 über den Flügel, wurde es gefährlich - Firmino verpasste Polanskis Hereingabe nur knapp (16.).
Es entwickelte sich eine muntere Partie, in der beide Teams kompromisslos den Weg vors gegnerische Tor suchten. Der SCF, einsatzfreudig sowie lauf- und zweikampfstark, sollte in der Folge immer wieder von Unkonzentriertheiten der Gastgeber profitieren. Die erste nach Polanskis Fehlpass hätte Philipp frei vor Baumann schon zur Führung nutzen können - knapp drüber (18.). Daridas Schrägschuss parierte Baumann (20.).
Hoffenheimer Angriffsversuche erstickte Freiburg nun meist schon im Ansatz (Ausnahme: Szalai, 29.) und schlug binnen kürzester Zeit zweimal zu: Nach Vollands katastrophalem Rückpass erspurtete Philipp das Leder, legte diagonal zurück auf den freien Frantz, der aus elf Metern Baumann bezwang (32.).
Der ehemalige Nürnberger machte wenig später den Doppelschlag perfekt. Wieder verlor Hoffenheim den Ball im Vorwärtsgang, und der SCF schaltete blitzschnell um. Gegen ungeordnete Kraichgauer war Schmid am rechten Flügel frei und flankte an den ersten Pfosten. Frantz traf fast vom rechten Fünfereck hoch ins rechte Eck (33.).
Spannung für Durchgang zwei versprach dann die Antwort von 1899 durch eine Einzelaktion von Elyounoussi. Der Norweger kam nach Vollands Ballgewinn gegen Darida an den Ball, machte sich auf den Weg zum Strafraum, ließ drei Gegenspieler stehen und tunnelte am Ende Bürki - nur noch 1:2 (43.).
Der 5. Spieltag
Der zweite Abschnitt begann wie der erste, Freiburg staffelte sich zunächst tief, die Hausherren suchten nach Lösungen. Zehn Minuten vergeblich, dann aber baute die Gisdol-Elf nach Vestergaards von Bürki entschärftem Freistoß (55.) immer mehr Druck auf. Distanzschüsse von Rudy und Polanski binnen einer Minute sausten mehr oder minder knapp über den Balken (57.)
Der SC wehrte sich, davon zeugten drei Gelbe Karten nach der Pause, leistete sich aber nun viele Fouls. Eines davon sollte Folgen haben, als Mujdza Elyounoussi von den Beinen holte. Den fälligen Freistoß aus 20 Metern zirkelte Rudy über die Mauer ins linke Eck. Bürki, zu weit am Pfosten stehend, kam nicht mehr entscheidend ran - 2:2 (63.).
Danach nahm sich die Partie eine kleine Auszeit, Personalwechsel folgten auf beiden Seiten. Freiburg hatte sich nach dem Ausgleich wieder befreit, wirkliche Zielstrebigkeit aber in den zweiten 45 Minuten kaum entwickelt. Dies sollte sich in der 75. Minute ändern, als Daridas Diagonalpass Schmid fand. Strobl foulte den Franzosen am Strafraum mit ungeschicktem Zweikampfverhalten, Referee Kinhöfer entschied auf Elfmeter, den Darida sicher zum 2:3 verwandelte.
Der Torschütze jubelte über Saisontor Nummer eins. Wenig später wurde seine Freude getrübt, denn nach Foul an Schwegler, wenn auch unabsichtlich, weil er den aus seinem Rücken kommenden Schweizer bei seinem hohen Bein nicht sah, musste der Tscheche vom Platz (81.).
Natürlich versuchte 1899 in der Endphase alles, um zum Ausgleich zu kommen - Strobls Kopfball sauste knapp daneben (84.). Der SCF sorgte danach immer wieder für Entlastung, musste wie schon gegen Hertha aber doch den späten Ausgleich schlucken: Süles Kopfball nach Volland-Flanke parierte Bürki wie auch Strobls Versuch, war dann aber bei Vestergaards zweitem Nachschuss machtlos (90.+3).
Bereits am Freitag (20.30 Uhr) trifft Hoffenheim im Auswärtsspiel auf den 1. FSV Mainz 05. Tags darauf (15.30 Uhr) spielen die Freiburger vor heimischer Kulisse gegen Bayer Leverkusen.