Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann nahm nach dem 1:2 beim VfL Wolfsburg drei Änderungen vor: Neben Hübner (5. Gelbe Karte) war auch Uth (Rippenprellung) nicht einsatzfähig. Zudem kehrte Wagner (nach Rot-Sperre) in die Anfangsformation zurück. Bicakcic und Terrazzino starteten ebenfalls neu. Kramaric musste auf der Bank Platz nehmen.
Darmstadt-Trainer Torsten Frings war nach dem 2:1-Coup über Borussia Dortmund zu einem Wechsel gezwungen. Kapitän Sulu musste mit Gelb-Sperre aussetzen und wurde durch Milosevic ersetzt.
Heller und Wagner scheitern
Die TSG war von Beginn an um Offensive bemüht gegen Lilien, die in der Defensive mit zwei tief stehenden Ketten agierten, die bei Ballbesitz zu einem 4-2-3-1 mutierten. Dank schnellem Umschaltspiel gelang des den Südhessen dennoch, gleich mit der ersten Offensivaktion für Gefahr zu sorgen: Rosenthal fand mit einem Zuspiel aus halbrechter Position am zweiten Pfosten Heller, der aus spitzem Winkel an Baumann scheiterte (5.). Kurz darauf kam auch die TSG der Führung sehr nahe. Kaderabek wurde von Rudy halbrechts steil geschickt, die direkte Weiterleitung des Tschechen landete im Zentrum bei Wagner, der aus vier Metern jedoch nicht an Esser vorbeikam (8.).
1. Bundesliga, 21. Spieltag
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verflachte die Partie zusehends. Mit Ausnahme einer kleineren Gelegenheit des steilgeschickten Heller, die Süle rechtzeitig vereitelte (15.), verstand es Darmstadt zwar geschickt, die Hoffenheimer Offensivbemühungen im Keim zu ersticken. Offensiv trat die Frings-Elf indes fortan kaum mehr in Erscheinung.
Die TSG wiederum hatte zwar mehr Ballbesitz und Spielanteile, kam jedoch gegen die Lilien-Defensive, die eng am Mann agierte und immer wieder mit kleineren Fouls den Spielfluss der Kraichgauer empfindlich störte, nur selten bis in den Strafraum durch. Ein Distanzschuss von Amiri (24.) und eine eher zufällig entstandene Volleyabnahme von Terrazzino nach gleich zwei Querschlägern (31.) waren vor der Pause schon die besten Chancen nach der recht munteren Anfangsphase. So ging es torlos in die Halbzeit, vor der Frings bereits einmal hatte wechseln müssen: Vrancic kam schon in der 33. Minute für Rosenthal (muskuläre Probleme) ins Spiel.
Joker Kramaric sorgt für neuen Schwung
Nach dem Seitenwechsel brachte Nagelsmann früh Kramaric für Demirbay (50.). Eine Hereinnahme, die sich sofort positiv für die Hoffenheimer bemerkbar machte. Nach einem noch relativ deutlich verzogenen Kopfballaufsetzer von Kramaric direkt nach seiner Einwechselung (51.), beförderte der Kroate den Ball in der 53. Minute ins Tor - er stand beim Zuspiel von Süle jedoch knapp im Abseits.
Nach zwei weiteren nicht ungefährlichen Abschlüssen von Kramaric vom Strafraumrand (60., 63.) gelang der TSG kurz darauf die verdiente Führung: Nach Vorarbeit von Kaderabek und Terrazzino, der geschickt in den Strafraum passte, tauchte - natürlich - Kramaric halbrechts frei auf und schob an Esser vorbei ins Tor ein (64.).
Joker Andrej Kramaric (r.) und Vorbereiter Marco Terrazzino feiern das 1:0. Getty Images
Zwar war Darmstadt nach dem Gegentreffer erkennbar um Offensive bemüht, doch es fehlten den Gästen die spielerischen Mittel, um die TSG dauerhaft unter Druck zu setzen. Stattdessen präsentierte sich die Begegnung in der Schlussphase zerfahren. Allein zwischen der 75. und 80. Minute sahen mit Bicakcic, Sam, Rudy und Sirigu vier Spieler die Gelbe Karte. Wenig später handelte sich Niemeyer die 5. Gelbe Karte ein und fehlt Darmstadt damit am nächsten Samstag gegen Augsburg (15 Uhr). In der Nachspielzeit gelang der TSG nach einem Konter - Rudy war von Altintop im Strafraum zu Fall gebracht worden - per Foulelfmeter noch das 2:0 (90.+3). Erneut war Kramaric der Torschütze.
Hoffenheim tritt in der kommenden Woche am Sonntag (17.30 Uhr) beim FC Schalke 04 an.