Bundesliga

Hoffenheim Applaus und Hoffnung für Ermin Bicakcic

Bahnt sich das nächste Happy End à la Hübner an?

Hoffenheim: Applaus und Hoffnung für Bicakcic

Zurück im Kreise der Kollegen: Ermin Bicakcic absolvierte erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings. 

Zurück im Kreise der Kollegen: Ermin Bicakcic absolvierte erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings.  imago images/Jan Huebner

Am Samstag hatte die TSG mit dem 1:1 einen Punkt zu Hause gegen den FC Bayern erobert. Das vormalige Gastspiel des Rekordmeisters liegt fast eineinhalb Jahre zurück. Damals gingen die Münchner in Sinsheim (1:4) komplett leer aus. Maßgeblichen Anteil hatte seinerzeit Ermin Bicakcic. Der Hoffenheimer Verteidiger hatte die TSG mit 1:0 in Führung geköpft, ehe er wenig später mit einem Kreuzbandriss verletzt ausgeschieden war.

Seither ringt der mittlerweile 32-Jährige um sein Comeback. Mehrfach berichtete der kicker von Fortschritten, immer wieder aber auch von Rückschlägen auf dem Weg zurück in den Profi-Alltag, weil das operierte Kniegelenk sich einfach nicht an die Belastungen gewöhnen wollte und mit Reizungen oder Schwellungen reagierte. Ausgerechnet in dieser Woche nach dem Bayernspiel vollzog Bicakcic nun endlich einen weiteren großen Schritt Richtung Comeback.

Die nächsten Schritte sind noch nicht abzusehen, aber das war ein ganz wichtiger, wieder im Kreise der Mannschaft zu sein.

Sebastian Hoeneß

"Eine richtig schöne Geschichte", fand Trainer Sebastian Hoeneß, "Ermin stand erstmals wieder mit auf dem Platz und hat das Warm-up und die Passformen mitgemacht." Endlich wieder zurück im Kreis der Kollegen. "Das war natürlich ein emotionaler Moment für ihn, für mich und für uns als Mannschaft", berichtet der 39-Jährige, "das war ja schon lange her, er hat gezeigt, dass er auf eine guten Weg ist. Die nächsten Schritte sind noch nicht abzusehen, aber das war ein ganz wichtiger, wieder im Kreise der Mannschaft zu sein." Bicakcic hat es sichtlich genossen, auf allen Trainingsbildern hatte "Eisen-Ermin" ein breites Lächeln im Gesicht. "Er hat sich auch einen warmen Applaus und einige Umarmungen abgeholt", verriet Hoeneß, "er hinterließ einen richtig guten Eindruck und hatte eine hohe Passquote. Das hat uns gefreut, jetzt hoffen wir, dass das kein Einzelfall bleibt."

Das Vorbild für unermüdliche Ausdauer im Kampf ums Comeback hat Bicakcic jedenfalls direkt vor Augen. Wenige Wochen vor seinem Kreuzbandriss hatte sich im Sommer 2020 auch Benjamin Hübner am Sprunggelenk verletzt und war weit über ein Jahr ausgefallen. Erst in diesem Januar war der Innenverteidiger erstmals nach 574 Tagen wieder auf den Bundesligarasen zurückgekehrt, mittlerweile hat der ebenfalls 32 Jahre alte Hübner seinen auslaufenden Vertrag bis 2023 verlängert.

Auch Bicakcics Kontrakt endet regulär diesen Sommer. Zumindest im Quervergleich zu Hübner ist er im Grunde im Zeitplan. Mal sehen, ob nicht auch der bereits seit 2014 im Kraichgau aktive Bicakcic seine Karriere in Hoffenheim fortsetzt.

Michael Pfeifer