Bundesliga

VfB Stuttgart nach 5:0 und vor Leipzig: "Nicht fliegen"

VfB Stuttgart muss nach dem 5:0 bei "Top-Mannschaft" ran

Hoeneß vor Leipzig: "Mir ist wichtig, dass wir nicht fliegen - und das hat keiner getan"

Will in Leipzig jede Chance nutzen oder aufgehende Türen betreten: Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß.

Will in Leipzig jede Chance nutzen oder aufgehende Türen betreten: Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß. picture alliance / Pressefoto Rudel

5:0 gegen den VfL Bochum und Tabellenführer nach dem 1. Spieltag: Für jeden, der es mit dem VfB Stuttgart hält, war das vergangene Wochenende eine rundum gelungene Sache.

Doch Trainer Sebastian Hoeneß hatte schon direkt danach auf die Euphoriebremse getreten und gemeint: Demut anbringen wäre "sehr, sehr schlau - und zwar für alle hier im Verein". Das wolle er selbst vorleben und auch die Fans sollen spüren, "was es jetzt braucht".

Und nach ein paar ins Land gezogenen Tagen stellte der VfB-Coach auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel in Leipzig am Freitagabend zum Auftakt des 2. Bundesliga-Spieltags (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zufrieden fest: "Ich habe eine angemessene, positive Stimmung wahrgenommen. Mir ist wichtig, dass wir nicht fliegen - und das hat keiner getan. Alle waren diszipliniert, keiner ist zu spät gekommen. Jeder weiß, dass da nur ein erster Schritt gemacht worden ist und jedes weitere Spiel andere Herausforderungen bietet."

RB? "Da kommt ein richtiges Brett auf uns zu"

Die allgemein extrem schwache Bilanz gegen die Leipziger - kein Sieg der Stuttgarter in zehn Bundesliga-Duellen - kümmert ihn in diesem Atemzug wenig. "Die Statistiken sind das eine", so Hoeneß, "aber unbestritten ist: RB ist absolut eine Top-Mannschaft, die jetzt ganz schön Substanz verloren hat, aber direkt in der Lage war, richtig interessante Spieler zu holen. Das haben sie gleich eindrucksvoll im Supercup gegen Bayern (3:0; Anm. d. Red.) gezeigt. Jetzt haben sie ein Spiel gegen Leverkusen (2:3; Anm. d. Red.) verloren, die für mich auch eine der absoluten Top-Mannschaften sind. Das war ein hochklassiges Spiel. Deswegen wissen wir: Da kommt ein richtiges Brett auf uns zu."

Gegen Bochum hat man gesehen, dass wir eine gewisse Power haben.

Sebastian Hoeneß

Trotzdem verspürt der Coach der Schwaben auch Zuversicht gerade in Verbindung mit dem 5:0-Start: "Das ist doch eine super Herausforderung, um zu sehen, wo wir stehen. Gegen Bochum hat man gesehen, dass wir eine gewisse Power haben. Doch auswärts in Leipzig ist das schon eine andere Challenge. Und wenn es eine Chance gibt, eine Tür aufgeht, dann wollen wir das nutzen und die Tür aufstoßen, um etwas zu holen. Das ist das Ziel, ist doch ganz klar."

In diesem Zusammenhang gab Hoeneß auch zu, dass er seinen kommenden Gegenüber Marco Rose "sehr schätzt", aber: "Ich und wir werden alles dafür tun, dass er am Ende des Spiels auf einen kleinen Fehlstart zurückblicken muss."

Neuzugang Stergiou könnte auch "direkt helfen"

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Dass das VfB-Team die Reise ins Sachsenland mit aus sportlicher Sicht schmerzlichen Abgängen antreten muss, ist klar.

Doch nach den Abgängen von Wataru Endo (FC Liverpool) und Konstantinos Mavropanos (West Ham United) seien jetzt die anderen Spieler im Kader gefragt, "in diese Lücke zu stoßen". Dahingehend ist Hoeneß aber nicht angst und bange, denn "die Spieler, die hineinstoßen können, sind ja in gewisser Art und Weise schon Spieler mit Führungsqualitäten".

Und mit Leonidas Stergiou, dem aus St. Gallen geholten Verteidiger, steht direkt ein frischer Mann im Kader. Ein Mann, der hochgeschätzt wird. Hoeneß: "Ich hab ihn trotz seines jungen Alters als sehr reifen Menschen kennengelernt. Er hat schon einige Spiele sowohl in der Schweizer Nationalmannschaft als auch als U-21-Nationalspieler gemacht. Er bringt Erfahrung und Reife mit. Aber wir sprechen auch erst über zwei Trainingseinheiten. Dennoch: Er hat eine enorme Schnelligkeit, ist flexibel - und braucht natürlich ob seines jungen Alters noch Entwicklungszeit. Die werden wir ihm auch geben - und trotzdem ist er auch in der Lage, uns direkt zu helfen."

"Es gibt da einfach gewisse wirtschaftliche Rahmenbedingungen ..."

Klar sei aber auch: "Wir haben mit Wataru und 'Dinos' zwei absolute Leistungsträger verloren und werden sicherlich nicht in der Lage sein, sie 1:1 zu ersetzen. Es gibt da einfach gewisse wirtschaftliche Rahmenbedingungen, an die wir uns halten müssen. Dennoch gibt es auch sportliche Ziele, die wir erreichen wollen - und dafür brauchen wir Ersatz. Sowohl quantitativ, wenn ein Spieler ausfällt, als auch qualitativ."

In diesem Zusammenhang wollte sich der ehemalige Hoffenheimer Coach aber nicht über Angelo Stiller, seinen möglicherweise vor einem Wechsel ins Schwabenland stehenden Ex-Schützling, äußern: "Wenn es etwas zu verkündigen gibt, dann tun wir das. Ich beteilige mich aber nicht an der Diskussion darüber."

mag