Bundesliga

Hoeneß ist sein Team ein Rätsel

Bebou: "So geht es nicht"

Hoeneß ist sein Team ein Rätsel

Sein Team hielt sich nicht an die getroffenen Absprachen: Trainer Sebastian Hoeneß ärgerte sich.

Sein Team hielt sich nicht an die getroffenen Absprachen: Trainer Sebastian Hoeneß ärgerte sich. imago images

Im Grunde war der Matchplan schon nach 30 Sekunden Makulatur. Chris Richards vertändelte höchst fahrlässig den Ball gegen den aggressiv störenden Mainzer Robert Glatzel, der sogleich freie Bahn hatte und zum frühen 0:1 vollendete. Sinnbild einer Startphase und ersten Halbzeit, die die Hoffenheimer komplett verschliefen und sich vom körperbetonten und konsequenten Vorwärtsverteidigen des Gegner überrascht zeigten und überrumpeln ließen.

Wie kann das sein?

"Das ist aktuell auch für mich nicht zu erklären", rätselte Trainer Sebastian Hoeneß und attestierte: "Die Mainzer haben uns mit ihrer Bereitschaft und aggressiven Haltung den Zugang in das Spiel verwehrt. Man muss konstatieren, dass wir nicht darauf vorbereitet waren, auf das, was Mainz abgeliefert hat. Aber genau damit hatten wir gerechnet." Es aber offensichtlich nicht nachhaltig vermittelt. "Wir wussten, was auf uns zukommt, aber wir haben den Kampf nicht angenommen, das müssen wir uns ankreiden, das hat Mainz von Beginn an getan", gab Torschütze Ihlas Bebou selbstkritisch zu und brachte es auf den Punkt: "So geht es nicht."

Der Togoer erzielte sein siebtes Saisontor zum Ausgleich und stellte damit eine persönliche Bestmarke auf, war aber auch Sinnbild für das, was möglich wäre und das, was ist. Denn der 25-Jährige ließ erneut weitere gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt. Schon nach sechs Minuten hätte es eigentlich 1:1 heißen müssen, doch Bebou brachte eine scharfe Flanke von Marco John aus kürzester Distanz nicht im Tor unter, sondern schaufelte den Ball drüber. Auch zwei Minuten vor seinem Treffer konnte er den Ball nicht genügend platzieren, als Sebastian Rudy zur Überraschung der Mainzer einen Freistoß schnell ausführte und Bebou aus der Drehung abschließen konnte, doch FSV-Keeper Robin Zentner parierte.

Hoeneß: "Das haben wir versäumt"

Allerdings hätte die Partie zu diesem Zeitpunkt längst verloren sein können, angesichts der Chancen, die die TSG den Mainzern boten. Auch beim 1:2 hielten sich die Kraichgauer nicht an getroffene Absprachen bei gegnerischen Eckbällen. "Dieses Thema hatten wir in dieser Woche in den Fokus genommen, Spieler, die aus dem Rückraum kommen entsprechend aufzunehmen, das haben wir versäumt", gestand Hoeneß, also köpfte Dominik Kohr unbedrängt zum Siegtreffer ein.

Da gibt es jede Menge aufzuarbeiten in Hoffenheim, allerdings lässt die Länderspielpause knallharte Analysen zunächst nicht zu. "Das ist etwas, das mich gerade ankotzt, das wir das jetzt nicht gemeinsam aufarbeiten können", ärgerte sich Hoeneß. Zumindest auf Klub-Ebene wird die kommende Spielzeit weniger Reisen bereithalten, das sieht auch Florian Grillitsch so: "Wenn wir so spielen, haben wir gar nichts verdient, da brauchen wir auch gar nicht von nach oben schauen reden."

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05