Bundesliga

Hoffenheim-Coach Sebastian Hoeneß: "Im Trainings knallt’s"

Kaderabek und Akpoguma wieder fit - Kramaric, Stiller und Richards fehlen

Hoeneß: "Im Trainings knallt’s"

Die Intensität im Training ist hoch: Sebastian Hoeneß und Hoffenheim wollen die Negativserie beenden.

Die Intensität im Training ist hoch: Sebastian Hoeneß und Hoffenheim wollen die Negativserie beenden. imago images/Kessler-Sportfotografie

Mit verändertem Personal und unverändert hoher Intensität will die TSG am Sonntag gegen Bielefeld den Bock umstoßen und die Ergebniskrise endlich beenden. Es gehe darum, "über gute Trainingsarbeit die letzten Prozente rauskitzeln, die es gerade braucht, um die berüchtigten Momente für uns zu erzwingen und Spiele zu gewinnen", so formuliert und fordert es Trainer Sebastian Hoeneß und versichert: "Im Training knallt’s - ohne dass wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Aber aufgrund von Intensität und harten Zweikämpfen, das ist total positiv."

Es liegt nicht an fehlenden Torchancen, sondern an der fehlenden Effizienz.

Sebastian Hoeneß

Mit aller Macht wollen die genervten Hoffenheimer die leidige Ergebniskrise abstellen. "Das bedeutet, Chancen zu nutzen und Bälle mit aller Macht über die Linie zu drücken. Es liegt nicht an fehlenden Torchancen, sondern an der fehlenden Effizienz", so Hoeneß.

Allerdings birgt der unbedingte Wille zur Kurskorrektur auch Gefahren. Etwa zu ungeduldig zu werden und der Sehnsucht nach dem Erfolgserlebnis die taktische Disziplin zu opfern. Wie es zuletzt etwa in den Schlussphasen bei Union Berlin (1:2) und in Mainz (0:2) der Fall war. "Es ist extrem wichtig, eine gute Balance zu halten", weiß Hoeneß, "einerseits ist die Ungeduld spürbar, ohne den Kopf zu verlieren. Andererseits darf man auch nicht zu viel Geduld haben und denken, das wird schon."

Deshalb soll auch im Spiel gleich das Tempo hochgefahren und -gehalten werden. "Wir wollen zu Hause das Zepter gleich in die Hand nehmen, unser Spiel auf den Platz bringen, aktiv und zielstrebig sein und uns nicht einlullen lassen", plant Hoeneß, "aber wir müssen auch gut positioniert sein, was Ballverluste angeht. Du wirst kein Spiel ohne Ballverluste hinkriegen, aber du musst gut organisiert sein, um die Bälle zurückzuerobern oder Konter zu verteidigen."

Trio fehlt - Duo kommt zurück

Beim Versuch, den siebten Heimsieg dieser Saison einzufahren, muss Hoffenheim allerdings nicht nur auf seinen coronakranken Torjäger Andrej Kramaric verzichten. Auch die Defensivspieler Chris Richards (Fußprellung) und Angelo Stiller (grippaler Infekt) stehen neben den Langzeitverletzten Ermin Bicakcic und Robert Skov ebenfalls nicht zur Verfügung. Dafür kann Hoeneß wieder auf Pavel Kaderabek und Kevin Akpoguma zurückgreifen, die beide nach auskurierten Oberschenkelzerrungen die rechte Außenbahn beackern könnten. "Für 90 Minuten werden beide nicht infrage kommen, aber es kann sein, dass einer beginnt, aber sicher nicht über den vollen Zeitraum", so Hoeneß, "beide sind seit einer Woche im Training und machen einen guten Eindruck."

Mit Bielefeld treffen die Kraichgauer auf einen vermeintlich schlagbaren Kontrahenten, allerdings surfen die Arminen derzeit auf einer Erfolgswelle und zeigten sich zuletzt enorm stabil. "Sie haben sechs Spiele nicht verloren und dabei auch sieben Auswärtspunkte geholt gegen gute Teams. Sie haben gerade den Lauf und die gewisse Leichtigkeit in ihren Aktionen und treffen häufig mit der ersten Chance", so Hoeneß, der froh wäre, das auch mal wieder von seiner Mannschaft sagen zu können, "da geht es darum, das zu verhindern, am besten, indem wir selber das erste Tor machen. Dann wird es auch leichter gegen eine Mannschaft, die kompakt steht."

Michael Pfeifer

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