Bundesliga

TSG Hoffenheim: Hoeneß fahndet nach einem neuem Kapitän

Erstes Fazit des Trainingslagers - Auch Adamyan angeschlagen

Hoeneß fahndet nach einem neuem Kapitän

Er zog ein erstes Fazit: Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß.

Er zog ein erstes Fazit: Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß. imago images

Aus dem Hoffenheimer Trainingslager in Rottach-Egern berichtet Michael Pfeifer

In vielerlei Hinsicht hat sich der Trip an den Tegernsee gelohnt für Sebastian Hoeneß. Auch privat. Onkel Uli hat er getroffen, "auch meine Tante, ich habe mich gefreut, weil ich sie lange nicht gesehen hatte". Auch sportlich zieht der 39-Jährige ein positives Fazit. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Trainingslager, die Jungs ziehen gut mit, da ist richtig Energie auf dem Platz", erkennt Hoeneß, "wir wollen den Schwung der letzten Saisonspiele mitnehmen. Sie spielen intensiv mit und gegen den Ball, das hat mir gefallen. Grundsätzlich ist die Mannschaft fit und in einer guten Verfassung. Wir haben ein gutes Ausgangsniveau körperlich und sind jetzt schon ein Jahr zusammen, da gibt es eine Basis in Bezug auf technisch-taktische Dinge, aber auch in der Kaderstruktur, deswegen hoffe ich schon, dass wir da ein Stück weiter sind."

"Ich möchte, dass sie gegen Fürth frisch sind und alles raushauen"

Bei der Belastung setzte der Cheftrainer die Spitze Mitte der Woche und beließ es die letzten beiden Tage bei jeweils nur einer Einheit. "Grundsätzlich hätten wir was falsch gemacht, wenn wir noch im Grundlagenbereich arbeiten müssten, das haben wir in der Sommerpause abgedeckt, das haben die Daten auch bestätigt. Dienstag und Mittwoch waren die Hauptbelastungstage, da hat man dann auch gesehen, dass da eine oder andere aufkommt. Deswegen ist es wichtig zu steuern. Wichtig ist auch, dass die Jungs im Testspiel die Möglichkeit haben, alles rauszuhauen und nicht schon müde ins Spiel gehen. Ich möchte, dass sie frisch sind, aber dann an die Grenzen und darüber hinaus gehen."

Neue Personalprobleme

Personell beginnt die Saison dennoch mit neuen Sorgen. Diadie Samassekou war erst gar nicht mit ins Trainingslager gefahren, nach seiner COVID-19-Infektion wird der Malier sicher noch einige Zeit brauchen, um an das Level der Kollegen heranzukommen. Die EM-Fahrer Andej Kramaric, Robert Skov und Pavel Kaderabek stoßen erst kommende Woche zum Team, David Raum weilt noch bei Olympia in Japan. Die Innenverteidiger Benjamin Hübner und Ermin Bicakcic sind noch immer nicht im Mannschaftstraining, zudem verletzte sich auch Verteidiger Havard Nordtveit in Rottach-Egern (Oberschenkelzerrung) und fällt erneut aus. Zudem reisten auch Ishak Belfodil und Konstantinos Stafylidis angeschlagen vorzeitig ab. Am Freitag brach auch Sargis Adamyan die Einheit vorzeitig ab mit einem dick bandagierten linken Oberschenkel, "eher eine Vorsichtsmaßnahme", so Hoeneß. Aber auch in der gewünschten Kaderverschlankung ist die TSG noch keinen Schritt weiter.

"Ich erhoffe mir, dass wir weniger Krisen managen müssen"

Hierarchisch wird sich jedenfalls etwas verändern müssen, da Kapitän Benni Hübner mit Sicherheit bis zum Saisonstart nicht fit sein kann. "Da mache ich mir aktuell Gedanken, bin aber noch nicht final", verrät Hoeneß, "es zeichnet sich ab, dass Benni nicht zum Saisonstart zur Verfügung steht. Trotzdem wird er nah dran sein an der Mannschaft, er ist unser Kapitän, das wird er auch bleiben. Wie wir es dann machen, darüber machen wir uns Gedanken. Ob es noch jemanden gibt, der für uns der Kapitän ist auf dem Platz. Das ist gerade ein Prozess, da sind wir noch nicht weiter. Da werden wir die ersten Wochen abwarten und sicherlich vor dem ersten Pflichtspiel Klarheit haben."

Generell geht Hoeneß optimistisch und mit Vorfreude in seine zweite Saison als Cheftrainer der TSG.  "Wenn ich vor einem Jahr gefragt worden wäre, wäre ich nicht drauf gekommen, was dann gekommen ist. Das wäre auch unmöglich gewesen", so Hoeneß, "ich erhoffe mir, dass wir weniger Krisen managen müssen und uns mehr auf Entwickeln und Kernarbeit im Training konzentrieren können. Und dadurch vom Start weg eine Stabilität als Mannschaft erlangen, die uns eine Basis bietet. Die hatten wir auch durch das vermehrte Training in den letzten sieben Spielen, diesen Weg wollen wir weiter voranschreiten. Wir wollen sorgenfrei durch die Saison kommen, um auch wieder ein bisschen zu klettern."

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