Bundesliga

Aufsichtsratsboss Detlev Höhne steht in Mainz voll in der Schusslinie

Kommentar

Höhne steht in Mainz voll in der Schusslinie

Hat sich verzockt: Detlev Höhne.

Hat sich verzockt: Detlev Höhne. imago images

Höhne hat Sportvorstand Rouven Schröder vergrault, indem er Christian Heidel zusätzlich im 05-Vorstand installieren wollte. Das Ressort Sport hätte Schröder zwar behalten, doch die Rufe nach Heidel wären im Krisenfall, der am Bruchweg schon fast der Dauerzustand ist, noch lauter geworden. Schon jetzt tauchten immer wieder Forderungen im Vereinsumfeld auf, den Ex-Manager im Aufsichtsrat oder als Berater einzubinden. Nach dem schnellen Abgang von Schröder zögert Heidel nun mit seiner Zusage, im Tagesgeschäft wollte der 57-Jährige eigentlich nicht mehr tätig sein. Dadurch steht Mainz ohne sportliche Führung da und Höhne mitten in der Schusslinie.

Am Bruchweg steht an Weihnachten der zweite Trainerwechsel in der laufenden Saison vor der Tür. Höhne und der Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann versuchten in einer 34-minütigen Pressekonferenz den Anschein zu erwecken, die Demission von Jan-Moritz Lichte sei noch nicht beschlossen - intern ist der Daumen aber wohl längst gesenkt worden.

Derweil mimt Höhne auch bei anderen Themen den Unwissenden. Chaos bei Mainz 05? "Ich kann kein Chaos feststellen." Gestörte Vorbereitung auf die Pokalpartie gegen den VfL Bochum? "Es ist im Profifußball nicht ganz ungewöhnlich, wenn bestimmte Situationen eintreten, dass kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden." Die Gründe für Schröders Rückzug? "Wer es genau wissen will, der sollte Rouven Schröder fragen und nicht mich." Mit diesem hatte sich der Aufsichtsrat zuvor darauf geeinigt, dass er über die Pressemitteilung hinaus keine Stellungnahme mehr abgeben wird - wenigstens dieser Schachzug funktionierte.

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