2. Bundesliga

Höhn sieht kein Führungsproblem bei den Lilien

Darmstadts Routinier trotz Negativserie gelassen

Höhn sieht kein Führungsproblem bei den Lilien

"Das ist definitiv nicht zufriedenstellend": Immanuel Höhn ärgert sich über die Pleite beim FCH.

"Das ist definitiv nicht zufriedenstellend": Immanuel Höhn ärgert sich über die Pleite beim FCH. picture alliance

Eine Halbzeit spielte der SV Darmstadt 98 ordentlich, dann brachte er sich mit zwei schlecht verteidigten Standardsituationen beim 1. FC Heidenheim selbst auf die Verliererstraße. "Natürlich ist eine Standardsituation etwas, was wir verteidigen müssen und was wir bisher auch gut verteidigt haben. In den beiden Situationen waren wir nicht auf den Punkt da. Das war der einzige Unterschied", sagte Höhn einen Tag nach dem deutlichen 0:3, der dritten Niederlage am Stück.

"Das ist definitiv nicht zufriedenstellend. Aber es war gestern auch nicht so, dass wir chancenlos waren", sagte er weiter. Höhn selbst hätte im ersten Durchgang fast die Führung für die Lilien geköpft, doch Heidenheims Angreifer Christian Kühlwetter klärte auf der Linie. Die Situation sei natürlich ärgerlich gewesen, aber das gehöre eben zum Fußball, sagte der Lilien-Verteidiger.

Siegen auch ohne Leader Palsson möglich

Nachdem Höhn zu Saisonbeginn von einer Verletzung zurückgeworfen wurde, ist er inzwischen wieder fester Bestandteil in der Dreierabwehrkette, agiert dort als ruhender Pol zwischen den beiden Youngstern Patric Pfeiffer (21) und Lukas Mai (20).

Dass der Mannschaft ein Leader fehlt, seit Defensivmann Victor Palsson wegen Verletzung pausieren muss, findet Höhn nicht. "Klar ist Victor ein Spieler, der uns immer hilft. Aber es war auch so in den Wochen vor Weihnachten, als wir drei Spiele hintereinander gewonnen haben, dass wir ohne Victor auf dem Platz standen. Da hat auch keiner gefragt, ob wir zu viele oder zu wenige Leader haben."

Durchschlagskraft entwickeln und punkten

Nach den drei Niederlagen ist die Mannschaft jedoch mittlerweile auf Rang 14 abgerutscht. Das sei allen bewusst, ebenso wie die Tatsache, dass die bisherigen 18 Punkte definitiv zu wenig seien. "Wir wollen jetzt ganz schnell wieder ins Punkten kommen, damit wir vernünftig weiterarbeiten können." Grund zur Sorge sieht er allerdings "absolut nicht".

Auch in der zuletzt schwächelnden Offensive (nur zwei Tore in drei Spielen) werde man wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln. "Wir haben uns über die gesamte Saison so wahnsinnig viele Chancen herausgearbeitet, dass wir auch dort wieder hinkommen. Das ist jetzt eine kurze Phase gewesen, aber die hört jetzt auf."

Selbstbewusst ins erste Duell mit Kiel

Am Sonntag (13.30 Uhr) kommt Holstein Kiel ans Böllenfalltor. Dass die Norddeutschen erst den FC Bayern München aus dem Pokal warfen und dann zu Hause gegen den Karlsruher SC verloren, sieht Höhn als weiteren Beleg dafür, dass in der 2. Liga jeder jeden schlagen könne. "Wir müssen uns vor niemandem verstecken", sagt er und schickt als Kampfansage hinterher: "Wir haben die Qualität, jede Mannschaft zu schlagen. Und das wollen wir am Sonntag beweisen."

Die Partie ist das erste von zwei Duellen mit Kiel innerhalb von neun Tagen. Bereits am 2. Februar (18.30 Uhr) sieht man sich im Achtelfinale des DFB-Pokals wieder. Dann haben die Kieler Heimrecht.

Stephan Köhnlein