Bundesliga

Höfler kritisiert Kimmich: "Unsportlich und unnötig"

Bayerns Sechser zieht Ärger der Freiburger auf sich

Höfler kritisiert Kimmich: "Unsportlich und unnötig"

Ein Jubel mit Folgen: Joshua Kimmich feierte den Sieg provozierend.

Ein Jubel mit Folgen: Joshua Kimmich feierte den Sieg provozierend. Getty Images

Nach dem Pokalaus (1:2) haben die Bayern in der Liga in Freiburg Revanche genommen, mit 1:0 gewonnen und damit auch die Tabellenführung vor Dortmund behauptet. Wie wichtig dieser Sieg für die Münchner war, zeigte eine Szene nach Schlusspfiff.

Joshua Kimmich jubelte unmittelbar nach Abpfiff demonstrativ Richtung Freiburger Fans - und steigerte damit nicht gerade seine Beliebtheitswerte im Breisgau. Die Freiburger, allen voran Michael Gregoritsch und Lucas Höler fanden das gar nicht gut und geigten dem Bayernspieler sogleich die Meinung. Die Folge: Eine Rudelbildung, nach deren Auflösung Kimmich und Höler jeweils noch verwarnt wurden.

Soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren! Das ist unsportlich und unnötig!

Nicolas Höfler

Bei den Freiburgern war aber auch danach der Ärger über das unsportliche Verhalten Kimmichs noch nicht verraucht. "Er soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren! Das ist unsportlich und unnötig!", schimpfte Nicolas Höfler bei "Sport1". 

Kimmich erklärt sich

Den Vorwurf der Unsportlichkeit könne Kimmich verstehen, sagte der Sechser in der Mixed-Zone, allerdings habe die Jubelpose auch eine Vorgeschichte gehabt. Der 28-Jährige hatte sich seinerseits provoziert gefühlt. Er verwies darauf, dass bei der Platzbegehung "der Stadionsprecher in unsere Richtung" gerufen habe: "2:1-Sieg am Dienstag". Beim Aufwärmen störte sich Kimmich dann an einem Video, das ausgestrahlt wurde. "Es lief zehn Minuten lang ein Film über das Viertelfinale, wie wir da rausgeflogen sind." Was Kimmich wie zehn vorkamen, waren am Ende gute zwei Minuten.

Kimmich gab zu, dass gerade die mit dem Pokalaus verbundene Niederlage vom Dienstag noch extrem schmerzte und deshalb waren die Freiburger Aktionen für ihn "eine gewisse Provokation".

Wir sind nach unserem Sieg nicht in die Bayernkurve gerannt, wenn ich mich richtig erinnere.

Christian Streich

Nach dem knappen 1:0 sei "dementsprechend schon sehr, sehr viel abgefallen", weshalb er sich nach Schlusspfiff zu seinem ebenfalls provozierenden Jubel hinreißen hatte lassen. "Ich glaube, das war jetzt nicht so schlimm. Es war ein bisschen drüber von mir, am Ende des Tages einfach Emotion." Dennoch sagte Kimmich auch: "Normal macht man das nicht."

Streich will Szene nicht überbewerten

Freiburgs Trainer Christian Streich konnte sich bei "Sky" durchaus in Kimmich hineinversetzen: "Offensichtlich war er unter einem enormen psychischen Druck. Und das hat dann damit zu tun, dass wir am letzten Dienstag Bayern geschlagen haben, was ja niemand erwartet hat."

Streich wollte Kimmichs Verhalten zwar nicht überbewerten, dennoch sei die Aktion "nicht so schön, weil sie ja eigentlich gewonnen haben". Streich verwies in diesem Zusammenhang auch auf den vergangenen Dienstag, als der Freiburger Jubel in der Nachspielzeit nach Hölers verwandelten Elfmeter losbrach.

"Wir sind nach unserem Sieg nicht in die Bayernkurve gerannt, wenn ich mich richtig erinnere", sagte Streich und schob süffisant hinterher: "Vielleicht ist es bei so erfolgreichen Spielern oder bei Bayern etwas anderes, weil sie so selten verlieren."

sts

Bilder zum Spiel SC Freiburg gegen den FC Bayern