Bundesliga

Historischer Hack: "Haben gehofft, dass wir das ziehen"

Zwei Derby-Doppelpacker im Auf und Ab der Gefühle

Historischer Hack: "Haben gehofft, dass wir das ziehen"

Lange Gesichter: Am Ende waren nicht nur die Gladbacher mit dem Remis gegen Köln nicht zufrieden.

Lange Gesichter: Am Ende waren nicht nur die Gladbacher mit dem Remis gegen Köln nicht zufrieden. picture alliance / Teresa Kroeger/RHR-FOTO

"Wir haben gehofft, dass wir das ziehen. Nach dem 3:2 wollten wir vielleicht etwas zu viel, leichte Ballverluste haben dann zu Kontern geführt. Das macht er dann auch gut", meinte Robin Hack nach dem Spiel bei Sky  - und lobte damit ausdrücklich das erste Bundesliga-Tor von Kölns Joker Damion Downs zum 3:3-Endstand. Es war zugleich das erste Joker-Tor der Geißbock-Elf in der laufenden Saison 2023/24.

Überhaupt war es das Spiel der Joker und Doppelpacker. So schaffte Hack sogar Historisches: Denn vor ihm hatte nur ein Joker in der Bundesliga-Geschichte drei Minuten nach seiner Einwechslung bereits zwei Tore erzielt: Andree Wiedener für Werder Bremen beim 3:0 in Karlsruhe am 19. September 1993 (es wurden dabei nur die Spielminuten, nicht die Sekunden berechnet, also nicht die gestoppte Zeit zwischen Einwechslung und zweitem Tor, da dies nicht für die gesamte Bundesliga-Historie machbar ist).

Trotz des am Ende nicht ganz wunschgemäßen Ergebnisses jubelte Hack in jedem Fall dem Ereignis angemessen: "Das war geil, ich weiß nicht, ob ich beim Jubeln jemals schon so emotional gewesen bin."

Schultz freut Torausbeute: "Guter erster Schritt"

Auch Faride Alidou, der Köln schon vor Hacks Doppelpack mit seinen Treffern zum zwischenzeitlichen 1:0 und 2:1 zweimal in Führung gebracht hatte, wusste das Ergebnis nicht so recht einzuordnen. Er zeigte sich aber sehr wohl zufrieden mit der verbesserten Torproduktion der mit 19 Toren trotz der drei Treffern vom Samstag noch immer schwächsten Offensive der Bundesliga.

Mit dem neuen Coach läuft alles ein bisschen besser, und wir spielen ein bisschen offener.

Faride Alidou

Die Gründe für den offensiven Ausbruch? "Wir haben ein bisschen Glück gebraucht. Mit dem neuem Coach läuft alles ein bisschen besser, und wir spielen ein bisschen offener. Er gibt uns auch das Selbstvertrauen. Ich bin sehr frei und die Mannschaft steht hinter dem, was ich mache. Und wenn ich es mache, dann mit 100 Prozent", erklärte der 22-Jährige.

FC-Coach Timo Schultz bestätigte seinen Schützling. So sei die offensive Leistung in Gladbach "schon sehr nahe daran, wie ich mir das vorstelle". Dies habe sich schon zuletzt abgezeichnet: "Selbstvertrauen kann man sich im Training holen, aber auch in Spielen, die nicht ganz so erfolgreich gestaltet wurden. Trotz Unterzahl haben wir uns auch letzte Woche gegen Leverkusen drei, vier Riesenchancen herausgespielt. Daran haben wir angeknüpft. Wir haben Potenzial, auch in der vorderen Linie. Es liegt an der Mannschaft, das auch konsequent durchzuziehen. Ich glaube, das war heute ein erster guter Schritt."

Gladbach vor Highlight, Köln bangt weiter

Einig waren sich beide Doppelpacker in Sachen Umgang mit dem Remis: "Unser Ziel war es zu gewinnen, jetzt haben wir zumindest einen Punkt", meinte Hack. Wirklich glücklich war auch Alidou nicht: "Beide Mannschaften haben alles gegeben. In unserer Situation muss man jeden Punkt mitnehmen, auch wenn wir nicht zufrieden sind."

Unterschiedlich sieht der Blick auf die nähere Zukunft bei beiden Teams aus. "Ich schaue nicht auf die Tabelle, nur auf unsere Mannschaft, wir wollen so schnell wie möglich unten rauskommen", sagt Alidou, für den mit den Kölnern auf dem Relegationsplatz weiter der nervenzehrende Abstiegskampf ansteht.

Auf die Fohlenelf wartet dagegen ein Saison-Highlight:  Denn am Dienstag (20.30 Uhr) geht es zu Drittligst 1. FC Saarbrücken im Nachholspiel des DFB-Pokal-Viertelfinals. "Natürlich wollen wir gewinnen", bekräftigt Hack - damit aus Gladbacher Sicht anschließend im bereits ausgelosten Halbfinale in Kaiserslautern mit dem möglichen Finaleinzug vielleicht ein noch größeres Highlight folgt.

jom, vol

Bilder zur Partie Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln