Hertha-Coach Pal Dardai brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Mainz zwei Neue: Für Haraguchi und Mittelstädt durften Darida und Esswein ran.
Wolfsburgs Trainer Andries Jonker vertraute gegenüber dem 3:0-Sieg gegen Ingolstadt auf Malli anstelle von Didavi.
Jarstein gegen Malli und Gomez!
Wolfsburg wartete im Olympiastadion mit einer furiosen Anfangsphase auf. Gegen ungeordnete Berliner scheiterte Malli nach wenigen Sekunden (1.) sowie wenig später Gomez (6.) jeweils frei vor Jarstein an den famosen Paraden des Keepers. Beim VfL stimmten Struktur und Spielanlage, die erste Viertelstunde ging klar an die Gäste - Hertha fand überhaupt keinen Zugriff und blieb gegen aggressive Wölfe ohne Angriffsaktion.
Die Jonker-Schützlinge hatten viel investiert und ließen es in der Folge etwas langsamer angehen. Dies verschaffte den defensiv nach und nach verbesserten Berlinern mehr Ballbesitz, ohne dass die eigene Offensive auf Touren kam. Das Spiel der Hauptstädter krankte vor allem an einem statischen Aufbau und war zudem zu sehr in die Breite angelegt. So tat sich vor den beiden Toren lange Zeit nichts.
Erst nach einer halben Stunde kam mehr Zugkraft in Berlins Aktionen, die ersten gefährlichen Flanken rauschten in den Strafraum der Gäste. Und Kalou erwischte eine Ecke per Kopf, bei der ersten nennenswerten Chance der Dardai-Elf rettete Bazoer mit dem Knie (38.).
Arnold vergibt den nächsten Hochkaräter
Zu diesem Zeitpunkt aber hätte Wolfsburg schon führen müssen, aber Arnold verzog nach Kalous Ballverlust und Gomez' Vorarbeit freistehend aus elf Metern bei der dritten dicken Chance (36.). Plattenhardt feuerte per direktem Freistoß aus großer Distanz noch den ersten Torschuss der Alten Dame ab (41.), dann war Pause.
Bundesliga, 30. Spieltag
Hertha startete lebendig in den zweiten Abschnitt, Luiz Gustavo blockte Ibisevics Schuss aus der Drehung (50.). Die taktischen Zügel wurden auf beiden Seiten etwas gelockert, im schnellen Umschaltspiel der Weg vor das gegnerische Tor gesucht. Doch spätestens am Strafraum fehlte es hüben wie drüben an Genauigkeit. Nach Mallis Freistoßflanke lag der Ball dann aber im Netz, der vermeintliche Torschütze Guilavogui stand aber im Abseits (57.).
Ibisevic macht's im zweiten Anlauf
Statt der Führung für die Wölfe schlug Hertha zu. Gomez übersah in aussichtsreicher Position den mitgelaufenen Vieirinha und rannte sich fest, und schon lief der Konter: Esswein flankte von rechts, zwischen Knoche und Blaszczykowski nickte Ibisevic aufs Tor. Casteels parierte klasse, hatte nach dem Abpraller beim zweiten Kopfball des Torjägers aber keine Abwehrchance mehr (59.).
Gomez scheitert an der Latte
Hertha verlegte sich aufs Kontern, Casteels hielt sein Team gegen Kalou im Spiel (64.). Wolfsburgs Offensivspiel hatte weitgehend an Gefährlichkeit eingebüßt, der Ausgleich aber war dennoch drin und musste eigentlich fallen: Nach einem Freistoß prallte der Ball zu Gomez, der das Leder im Fallen volley aus fünf Metern an den Balken knallte (66.).
Weil Wolfsburg danach gegen kompakt und diszipliniert verteidigende Hausherren nichts mehr einfiel, blieb es beim knappen Erfolg der Alten Dame, die durch Mittelstädt sogar noch auf 2:0 hätte stellen können (88.). Während Hertha auf Europa-Kurs bleibt, ist der VfL weiter tief in den Abstiegskampf verstrickt, hat aber aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz nicht viel an Boden verloren.
Die Hauptstädter treten am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen an, der VfL Wolfsburg empfängt anschließend Tabellenführer Bayern München (18.30 Uhr).