Maskenmann: Andrey Voronin schützte seine gebrochene Nase (hier im Duell mit Pavel Pardo). dpa
Herthas Coach Lucien Favre verzichtet im Vergleich zum 1:0-Erfolg in Leverkusen auf seinen gefährlichsten Angreifer Pantelic, weil der nicht zum Training erschien, dafür rückte Lustenberger ins Team. Und für den verletzten van Bergen (Rückenprobleme) stand Stein in der Abwehrreihe.
Stuttgarts Trainer Armin Veh nahm nach dem 4:1-Kantersieg gegen Bremen ebenfalls zwei Veränderungen vor. Für Khedira (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Osorio durften Delpierre und der genesene Pardo beginnen.
Die ersten Minuten verliefen im Berliner Olympiastadion sehr ruhig. Die Hertha offenbarte dabei vor allem im Spielaufbau Probleme. Beim VfB war der Spielfluss besser, aber auch die Schwaben agierten zunächst vorsichtig aus einer gesicherten Defensive heraus. So suchte man Torraumszenen in der Anfangsphase vergeblich. Einzig Träsch hatte aus 18 Metern eine gute Einschusschance, als er aus vollem Lauf abzog, aber Stein stand im Weg und blockte ab. Danach kamen auch die Berliner etwas besser ins Spiel und kombinierten einige Male bis zum Strafraum, doch dort angekommen, wollte der letzte Pass einfach nicht gelingen.
Daneben gab es auch zwei heikle Situationen für das Schiedsrichtergespann. Gleich in der Anfangsphase landete die flache Hand von Raffael im Gesicht von Träsch und später fuhr Chahed gegen Boka die Hand aus. Beide Szenen blieben ungeahndet. Ansonsten gab es auf dem Spielfeld wenig zu sehen, bis die Berliner mit ihrer ersten Chance gleich in Führung gingen. Friedrich hebelte mit seinem Pass auf Raffael die Defensive der Schwaben aus, weil Träsch eine Abseitsposition verhinderte. Der Brasilianer legte im Strafraum quer zu Nicu, der nur noch einschieben musste (29.).
Die Veh-Elf blieb die richtige Antwort schuldig. Die Pässe wurden viel zu langsam gespielt, es war insgesamt zu wenig Bewegung und Tempo im Spiel. Die Gäste rückten jetzt zwar weiter auf, kamen aber bis zur Pause nicht mehr zu Gelegenheiten. Gomez gab keinen einzigen Torschuss ab. Vielmehr hatte die Favre-Elf jetzt mehr Platz in der Offensive, spielte die Kontermöglichkeiten aber nicht konsequent zu Ende.
Der 8. Spieltag
Nach der Pause hatte der VfB gleich die erste gute Möglichkeit. Eine Pardo-Ecke wurde von Dardai unglücklich verlängert. Doch der überraschte Cacau vergab aus kurzer Distanz und schoss den Ball drüber (49.). Wenig später machte er es besser. Wieder schlug Pardo eine Ecke vors Tor. Diesmal verlängerte Gomez per Kopf und der Brasilianer drückte den Ball aus drei Metern über die Linie (51.).
Sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich: Cacau erzielte das 1:1. dpa
Das Niveau des Spiels war weiterhin nicht sehr hoch und wurde jetzt auch zusehends härter. Gomez ärgerte sich nach einem Zweikampf gegen Cicero und trat nach. Der Schiedsrichter zeigte nur Gelb, weil der Nationalstürmer im letzten Moment zurückzog.
Stuttgart hatte weiterhin mehr Spielanteile, nutzte aber die Räume, die sich teilweise auf den Außenbahnen boten, zu wenig. So plätscherte die Partie ohne Höhepunkte dahin, erst die Schlussphase brachte nochmal Spannung. Nach einem schönen Pass von Gomez hatte Cacau die Chance, vergab allerdings aus kurzer Distanz die beste Möglichkeit (79.). Zwei Minuten später setzte Gomez den Ball an den Pfosten. Als die Hertha gerade anfing, um den einen Punkt zu bangen, schlug Kacar eiskalt zu und schockte die Gäste. Nach Pass von Nicu schoss der Serbe mit einem platzierten Flachschuss zum 2:1-Erfolg ein (87.).
Für die Hertha und den VfB geht das Mammutprogramm ohne Pause weiter, weil beide Teams am Donnerstag im UEFA-Cup antreten müssen. Für die Berliner geht es zunächst gegen Benfica Lissabon und am Sonntag geht's dann nach Dortmund. Der VfB muss beim FC Sevilla ran und in der Liga drei Tage später gegen Bochum.