Da war die Welt für Marko Pantelic noch in Ordnung. Der Serbe bejubelt sein Tor zum 1:0. dpa
Herthas Coach Lucien Favre nahm erneut keine Wechsel an seiner Startelf vor und ließ die gleiche Mannschaft auflaufen, die zuletzt mit 3:2 gegen Dortmund erfolgreich war. Auch Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf verzichtete auf Änderungen und schickte die Elf aufs Feld, die 2:0 gegen Duisburg gewonnen hatte.
Das Ost-Derby begann mit einem Paukenschlag. Schon in der zweiten Minute verlor Hansa in der eigenen Hälfte den Ball und brachte Lucio so in eine ausgezeichnete Position zum Flanken. Der Brasilianer hob den Ball gefühlvoll in die Mitte und der von Hansas Innenverteidigern sträflich alleingelassene Pantelic hatte keine Mühe, per Kopf das 1:0 zu erzielen. Mit der frühen Führung im Rücken kontrollierte Hertha zunächst Ball und Gegner und beruhigte das Spielgeschehen.
Erst nach einer knappen Viertelstunde erholte sich Rostock von dem frühen Schock und wurde mutiger. Bis auf eine gute Chance durch Rahn, der Chahed im Strafraum aussteigen ließ, dann aber mit rechts verzog (18.), brachte Hansa offensiv zunächst aber wenig zustande. Halbchancen von Rathgeb und Agali konnten Herthas Keeper Drobny nicht in Bedrängnis bringen. Die Pagelsdorf-Elf ließ ihrerseits aber ebenfalls wenig zu, so dass große Torchancen im ersten Durchgang eher die Seltenheit waren.
Der 7. Spieltag
So fiel der Ausgleich für die Gäste fünf Minuten vor der Pause etwas überraschend, wenn auch nicht unverdient. Rahn passte auf die rechte Seite zu Kern und startete in der Mitte selbst durch. Kern wartete auf den richtigen Moment und flankte die Kugel perfekt nach innen, wo Rahn zum 1:1 einköpfte (40.). Auf der Gegenseite versuchten es Ebert und Pantelic noch vor dem Wechsel aus der Distanz, bei Beiden fehlte im Abschluss aber die Genauigkeit.
Auch nach der Pause war es die erste Torchance, die zu einem Treffer führte. Nachdem Lucio Langen gefoult hatte, schlug Rathgeb den Ball in den Strafraum und fand Hähnge, der sich im Luftkampf durchsetzte und per Kopf zum 1:2 verlängerte (54.).
Lucien Favre reagierte und brachte mit Okoronkwo und Grahn frische Offensivkräfte. Hertha kam nun, tat sich mit der gut sortierten Defensive der Rostocker aber schwer. Lucio entschied sich statt eines Torschusses für eine Schwalbe und sah dafür Gelb (62.), Pantelics Heber fing Wächter problemlos (73.). Ansonsten enttäuschte die "alte Dame" offensiv und sorgte vor Wächters Gehäuse kaum für Gefahr.
Besser machte es Hansa! Rahn drang mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein und legte quer auf den eingewechselten Rückkehrer Dorn. Simunic rutschte weg und machte so unfreiwillig den Weg für den Franzosen frei, der Drobny aussteigen ließ und zum 1:3 einschob (74.). Wie im gesamten zweiten Durchgang stand Rostock auch in der Schlussphase sicher und ließ keine weiteren Chancen der oft unüberlegt angreifenden Berliner mehr zu. Stattdessen hätte Orestes kurz vor dem Ende um ein Haar auf 1:4 erhöht. Nach einer Rahn-Flanke kam der Brasilianer aus nächster Nähe zum Kopfball, setzte das Leder aber knapp neben das Gehäuse von Drobny (88.).
Die Berliner Hertha muss am kommenden Freitag auf Schalke antreten, während Rostock am Samstag den Meister aus Stuttgart zu Gast hat.