Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Herzog kehrte bei den Berlinern nach Gelb-Sperre für Van Burik zurück. Für Thom und Veit spielten Covic und Hartmann. Aracic kam auf die Bank, nachdem Schmidt als Ouakili- Bewacher kurzfristig einsatzbereit wurde. Nach den Ausfällen von Dinzey, Czerny und Hobsch bauten die Münchner ebenfalls um. Kurz als Manndecker, Schroth im Angriff - in die Czerny-Rolle auf der Außenbahn schlüpfte Borimirov. Vanenburg begann als Libero, so daß Zelic ins Mittelfeld rückte.

Taktik: Beide Teams operierten mit einer Dreierkette, wobei sich Neuendorf und Vanenburg jeweils vorne einschalteten. Die Manndecker agierten mit fester Zuordnung und ohne Übergabe. Im Mittelfeld zog sich Wosz, ständig verfolgt von Zelic, weit nach hinten zurück. Münchens Ouakili wurde von Schmidt, später von Sverrisson bewacht.

Spielverlauf: Die gesamte Partie reduzierte sich letztlich auf eine einzige, aber alles entscheidende Szene. Borimirovs Blackout (79.) an der Mittellinie, wo sich der Bulgare von Hartmann den Ball wegschnappen ließ, führte zum Blitzkonter, zum Tretschok-Tor und somit zu einem Berliner Sieg, der das Prädikat "besonders glücklich" verdiente.

Die "Löwen" hatten zuvor die Partie weitgehend beherrscht. Nach ihrer Führung zog sich Hertha zu früh zurück, das Mittelfeld wurde so kampflos abgegeben. Ouakili leitete mehrere gute Szene ein, auf der Außenbahn war Borimirov von Hartmann nur schwer unter Kontrolle zu bekommen. Verschärft wurde das Kräfteverhältnis durch eine unsichere Hertha- Abwehr, in der lediglich Torhüter Kiraly Ruhe ausstrahlte.

Im Mittelfeld ließ zudem Zelic Spielmacher Wosz kaum zur Geltung kommen, was letztlich auch mit zur mageren Chancenerarbeitung der Berliner beitrug. Die Münchner stellten die Räume derart geschickt zu, daß Wosz & Co. bei Ballbesitz schlichtweg die Anspielstationen fehlten und sich selbst in aussrichtsreichen Positionen wie Tretschok (29.) oder Covic (49.) schnell festrannten.

Das Manko der Löwen lag im Ausnutzen ihrer Vorteile und Tormöglichkeiten. Cizek etwa war nur bei Standardsituationen gefährlich, Schroth fiel vorne von Winkler deutlich ab. Gleichwohl war das Lorant- Team die eindeutig bessere Elf an diesem Nachmittag.

Fazit: Hertha spielte schwach, ängstlich, aber glücklich. Die besseren Münchner erhielten am Ende für eine starke Partie nicht den verdienten Lohn.

Es berichten Ralf Canal und Jürgen Nöldner