Nach den Corona-Fällen bei Stark und Serdar musste Hertha-Coach Tayfun Korkut kurzfristig ohne sechs weitere Akteure auskommen, die sich ebenfalls mit dem Virus infiziert hatten. Weil Klünter, Plattenhardt, Mittelstädt, Boateng, Ekkelenkamp und Lee positiv getestet wurden, blieb Korkut nichts anderes übrig, als seinen Kader grundlegend umzubauen. In der Startelf gab es nach dem 1:2 in Fürth vier Änderungen: Für Stark, Mittelstädt, Serdar und Maolida begannen Björkan, Kempf, Ascacibar und Richter.
Leipzig Trainer Domenico Tedesco tauschte sogar sieben Mal im Vergleich zum 2:2 in der Europa League gegen Real Sociedad. Nur Gulacsi, Simakan, Gvardiol und Nkunku standen erneut in der ersten Elf.
Henrichs erzielt das erste Tor
Der 23. Spieltag
Leipzig riss die Kontrolle schon mit Spielbeginn an sich und dominierte das Geschehen. Hertha konzentrierte sich zunächst auf Torsicherung, hielt aber nur 20 Minuten lang dicht. Nachdem Mukiele eine erste Großchance für die Gäste ausgelassen hatte (9.), war es dann die zweite nennenswerte Gelegenheit, die zum ersten Tor des Abends führte: Poulsen bediente Henrichs auf der linken Berliner Strafraumseite, der 24-Jährige scheiterte zwar an Schwolow, traf aber mit dem Nachschuss, weil Gechter entscheidend abfälschte (20.).
Als Schiedsrichter Patrick Ittrich den beiden Teams knapp eine halbe Stunde später die 15-minütige Pause zugestand, hatte die Leipziger Führung zwar nach wie vor Bestand - am Spiel hatte sich aber etwas geändert. Hertha war mutiger geworden und hatte sich in Person von Belfodil (23.), Jovetic (36., Freistoß) und Richter (44.) angenähert. Dass das 1:0 für RB dennoch verdient war, belegte die Halbzeitstatistik von 11:3 Torschüssen und 63 Prozent Ballbesitz.
Jovetic schlägt zurück - dann kippt das Spiel
Nach der Pause ging Hertha in die Offensive, glich durch Jovetic aus (48.) und war sogar drauf und dran, die Partie vollends zu drehen, doch Jovetic scheiterte zweimal (50., 54.). Dann die Schlüsselszene des Spiels: Kempf brachte Nkunku im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Patrick Ittrich deutete auf den Punkt und zeigte dem Berliner Verteidiger Rot (62.). Nkunku verwandelte sicher und leitete damit eine letzte halbe Stunde ein, in der Hertha nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Der herausragende Nkunku erhöhte postwendend (67.), dann trumpfte auch der eingewechselte Olmo auf und erzielte das 1:4 (74.), ehe es Haidara (81.) und Poulsen (88.) knüppeldick für Hertha kommen ließen. Am Ende stand ein 1:6, das unterschlug, dass die Berliner bis zum Platzverweis gar nicht so schlecht gespielt hatten.
Nächste Woche ist Hertha am Samstag (15.30 Uhr) in Freiburg zu Gast, Leipzig spielt tags darauf in Bochum.