Augsburgs Trainer Markus Weinzierl musste wegen einer Corona-Erkrankung vom Fernseher aus das Heimspiel beobachten, ihn vertrat Reiner Maurer, der damit sein Bundesliga-Debüt als Trainer feierte. Das Trainerteam veränderte die Augsburger Startelf gegenüber der 2:3-Niederlage in Gladbach auf einer Position, für Moravek (Bank) spielte Gruezo. Maiers Trainingsrückstand nach seiner Corona-Erkrankung war noch zu groß, er fehlte im Kader.
Freiburgs Coach Christian Streich überraschte nach dem 1:1 gegen Mainz und beorderte Petersen, der gegen Mainz getroffen hatte, erstmals in dieser Saison für Höler (Bank) in die erste Elf. Zudem feierte Schmid knapp sechs Monate nach seiner Corona-Erkrankung sein Startelfcomeback bei den Freiburgern, er ersetzte Kübler (Bank).
Petersen braucht keine Anlaufzeit - Augsburg antwortet prompt
Bei den Augsburgern übernahm an der Seitenlinie Jonas Scheuermann das Kommando und musste zunächst einen herben Rückschlag verkraften. Denn bereits in der 4. Minute kombinierte sich der Sport-Club schön auf der rechten Seite nach vorne, in der Mitte köpfte Petersen vor Gouweleeuw die Sallai-Flanke zum 1:0 in die Maschen.
Anschließend wirkte der FCA verunsichert - Gikiewicz vereitelte gegen Jeong den zweiten Treffer (8.) -, kam dann aber etwas überraschend zurück. Nach Schlotterbecks und Höflers Unkonzentriertheiten schnappte sich Niederlechner die Kugel und bediente Gregoritsch, der bereits seinen vierten Treffer in der Rückrunde erzielen konnte (16.).
Der 23. Spieltag
Das Spiel war nun offen, um Petersen herum wirbelten bei den Freiburgern die schnellen Außenspieler und bereiteten den Augsburger Abwehrspielern ein ums andere Mal Magenschmerzen, die Fuggerstädter legten ihr Spiel eher auf das Kontern aus. Der nächste Treffer fiel aber für die Freiburger und resultierte aus einer Freistoßvariante: Grifo schickte Günter steil, der flach an den Fünfer gab. Dort ließ Gikiewicz den Ball nur nach vorne klatschen, Schlotterbeck stand richtig und brachte den SCF wieder in Front (26.).
Nach dieser munteren ersten halben Stunde mit drei Treffern verflachte die Begegnung anschließend etwas, der Sport-Club wirkte aber bis zur Pause etwas gefährlicher, wirkliche Chancen gab es trotzdem nicht mehr.
Personell unverändert begann der FCA den zweiten Abschnitt etwas mutiger, die Freiburger wollten die Gastgeber aber auch anlocken, um dann zu kontern. Das gelang auch ganz gut, Jeong (57.) und auch Höfler (64.) vergaben jedoch beste Möglichkeiten.
Wenig zu sehen vom FCA - Pepis Einwechslung als letzter Strohhalm
Und die Augsburger? Diese hatten bis in die Schlussphase hinein große Probleme, trotz zum Teil ordentlicher Spielanlage wirklich gefährlich zu werden, Flekken erlebte lange einen recht ruhigen Nachmittag. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte Gregoritsch erst in Minute 78, bei seinem Kopfball fehlte nicht viel. Kurz darauf wechselten die Fuggerstädter ihre letzte Waffe Pepi ein (80.) - und das machte sich um ein Haar bezahlt: In der Nachspielzeit verlängerte der US-Amerikaner einen langen Ball in den Lauf vom ebenfalls eingewechselten Finnbogason, der frei vor Flekken die letzte Möglichkeit des Tages vergab (90.+1). Kurz darauf war Schluss.
Nach drei sieglosen Auswärtsspielen konnte der Sport-Club also wieder einen Dreier in der Fremde holen und gewann erstmals im zehnten Anlauf eine Bundesligapartie in der Fuggerstadt. Die Augsburger bleiben auf dem Relegationsrang und müssen um den Ligaverbleib bangen.
Augsburg hat am Sonntag (17:30 Uhr) Dortmund zu Gast. Der SC trifft in Freiburg am Samstag (15:30 Uhr) auf die Hertha.