Der Mann, der Herthas Führungstor besorgte: Angreifer Voronin. picture-alliance
Herthas Coach Lucien Favre vertraute nach der unglücklichen 1:2-Pleite in Wolfsburg denselben elf Akteuren und verzichtete auf Wechsel beim Personal. Gladbachs Trainer Hans Meyer musste hingegen bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte umbauen. Im Vergleich zum 3:2 gegen Hannover musste Galasek passen (Magen-Darm-Virus), Dorda nahm auf der Bank Platz. Levels und Paauwe durften von Beginn an ran.
Nach kurzer Anlaufzeit drückten die Herthaner im heimischen Olympiastadion auf das Gaspedal und drängten die Gladbacher weit in deren eigene Hälfte. Dardai und Voronin scheiterten bei einer Dopelchance aus der Distanz (5.), ehe Raffael die große Möglichkeit zur Führung vergab. Alleine vor Bailly scheiterte der Brasilianer mit einem unplatzierten Schuss an die Brust des herausgeeilten Gladbacher Keepers (10.).
Die Borussia schwamm sich nach wackeligen ersten Minuten frei und hielt nun die temporeiche Partie offen. Die schnellen Außen Marin und Matmour schafften es aber nicht, mit letzter Konsequenz vielversprechende Angriffe zu Ende zu spielen. So blieb Drobny bis auf ein Duell mit Bradley lange Zeit nicht gefordert (11.).
Ein Traumpass von Cicero brachte die Gastgeber dann auf die Erfolgsstraße. Von der Mittellinie aus hatte Herthas "Sechser" das Auge für den lauernden Voronin und schickte den Ball wunderschön in die Gasse. Der Ukrainer bedankte sich und schoss die Kugel aus halbrechter Position über Bailly hinweg in die Maschen (28.).
Der 22. Spieltag
Das Spiel wurde nun härter und mit mehr Körpereinsatz geführt. Gladbach suchte die Lücke im Berliner Defensivverbund, dort wollte sich aber weiterhin keine auftun. Nur Baumjohann aus der Distanz versprühte etwas Torgefahr (42.). Und Berlin hatte vor der Pause noch einen Pfeil im Köcher: Dardai vollendete aus vierzehn Metern eiskalt eine perfekte Ebert-Vorlage in die rechte untere Torecke und sorgte damit für eine komfortable Pausenführung der "Alten Dame" (44.).
Hans Meyer reagierte zur Halbzeit, brachte Routinier Neuville für Matmour ins Spiel und setzte damit ein deutliches Signal an seine Elf. Und die Spieler auf dem Rasen setzten dann die Vorgaben ihres Übungsleiters mit Verve um. Hertha zog sich in dieser Phase weit zurück, die Gäste erhöhten das Tempo, wollten den Anschluss. Neuville hatte gleich zweimal Pech am Fuß: Erst setzte er einen Rechtsschuss knapp daneben, dann traf er bei einer Volleyabnahme den Ball nicht richtig (55., 57.).
Das Tor fiel dann doch noch. Hertha-Kapitän Friedrich ging gegen Marin im Strafraum mit einer Grätsche zu Werke, Marin fiel und Bradley verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (69.).
Heißes Duell: Herthas Rodnei und Gladbachs Friend. picture-alliance
Gladbach ließ nun nicht mehr locker. Die Hertha fand in der Offensive kaum mehr statt, Voronin wirkte allzu oft alleingelassen. Nur mit viel Mühe schafften es die Hauptstädter, Gladbacher Angriffe abzuwehren, während sie eigene, seltene Konterchancen nicht sauber zu Ende spielten. Raffael vergab zudem allzu fahrlässig alleine vor Bailly die große Chance auf endgültige Klarheit (84.).
Die Gäste stürmten, kontrolierten in der Schlussphase das Geschehen, scheiterten aber in letzter Konsequenz an mangelnder Chancenauswertung. Marins Freistoß und Collautis Schuss (85.) fanden ihr Ziel ebensowenig, wie ein strammer Schuss von Lamidi (89.). So blieb es beim letztlich etwas glücklichen Sieg der Gastgeber - dem nun neunten Heimsieg in Folge!
Hertha steht am nächsten Spieltag nur eine kurze Reise bevor. Am Samstag tritt die Favre-Elf in Cottbus an. Gladbach spielt ebenfalls am Samstag und empfängt den HSV.