Notbremse: Werders Naldo brachte Schweinsteiger zu Fall und sah schon in der 15. Minute Rot. picture alliance
Bei Bremen gab es im Vergleich zum jüngsten 2:2 in Mailand im Uefa-Cup keine personellen Änderungen.
Bayern Münchens Trainer Jürgen Klinsmann brachte nach dem 5:0 in Lissabon den Ex-Bremer Borowski und Hamit Altintop in der Startelf für Luca Toni (Achillessehne) und Lahm (Grippe). Der Coach verzichtete somit auf Podolski als zweiten Angreifer neben Klose.
Es ging turbulent los im Weserstadion! Werder, das das Hinspiel mit 5:2 gewann, war früh nah dran an der Führung: Özil schoss aus sechs Metern, Rensing parierte fantastisch, der Ball folgte der Torlinie, Zé Roberto klärte in letzter Sekunde vor Hugo Almeida (3.). Kurz darauf scheiterte auf der anderen Seite Altintop nach tollem Pass von Zé Roberto allein vor Vander am Werder-Keeper.
Und es ging spektakulär weiter, beide Teams setzten auf Offensive, hielten sich nicht im Mittelfeld auf. Ein harter Spannschuss von Schweinsteiger aus 25 Metern zischte knapp am rechten Torwinkel vorbei.
Kurz darauf war erneut Schweinsteiger beteiligt, der einen Ausrutscher Mertesackers ausnutzte: Naldo foulte kurz vor dem Strafraum den deutschen Nationalspieler, der allein auf Vander zugelaufen wäre, mit einem Check und sah Rot (15.). Werder-Trainer Schaaf brachte Boenisch und nahm Stürmer Hugo Almeida vom Feld.
Zahlenmäßig unterlegene Teams wachsen oft über sich hinaus. So auch Werder. Bayern tat sich von nun an sehr schwer. Bremen hatte mehr Ballbesitz, unermüdlich angetrieben von Diego. Die Münchner verzettelten sich immer wieder und fanden kaum zu geordnetem Spielaufbau.
Der 22. Spieltag
Erst als Bremen durchschnaufen musste, kam der FCB zu Chancen: Zé Roberto flankte von der linken Grundlinie zu Borowski, der direkt abzog, aber nur das linke Außennetz traf (37.). Kurz darauf eine ganz ähnliche Situation: Wieder Zé Roberto, wieder Borowski, diesmal klärte Vander per Fußabwehr (42.).
Nach der Pause durfte beim FC Bayern Podolski als zweite echte Spitze für Schweinsteiger ran, Ribery spielte auf der angestammten Position links. Der Druck der Münchner nahm nun zu. Ribery machte über links mächtig Dampf, mit Podolski gab es vorne eine Anspielstation mehr. Die Bremer fanden offensiv kaum statt, konzentrierten sich vornehmlich auf die Defensive und hatten dort alle Hände voll zu tun.
Ehemalige Kollegen: Bayerns Lucio duelliert sich mit Bremens Pizarro (re.). picture alliance
Doch auch auf diese Konstellation hatte sich Bremen bald eingestellt und wehrte sich nicht nur tapfer, sondern erfolgreich. Die Münchner agierten oft im gleichen, nicht allzu hohen Tempo, die Aktionen waren stereotyp und damit durchsichtig, das Überraschungsmoment fehlte.
Die Partie plätscherte eine zeitlang ohne Aufreger vor sich hin, ehe Werder beinahe in Führung gegangen wäre: Özil brachte einen Freistoß in den Strafraum, Borowski köpfte vor die Füße von Pizarro, doch der Ex-Münchner schoss freistehend aus acht Metern neben das Tor (73.)! Fast im Gegenzug hatte Zé Roberto das 1:0 auf dem Fuß, doch Vander parierte gegen den Neun-Meter-Schuss des Brasilianers großartig.
Zur Ideenlosigkeit gesellte sich bei den Münchnern mit zunehmender Spieldauer Ungenauigkeit, mitunter sogar Schlampigkeit. Es gab viele unnötige Ballverluste. Die "Klinsmänner" vermochten es nicht, ihre zahlenmäßige Überlegenheit Erfolg versprechend auszuspielen.
Bremen spielt am Mittwoch im DFB-Pokal in Wolfsburg und ist am Samstag in Hoffenheim im Einsatz. Der FC Bayern trifft im Pokal am Mittwoch in Leverkusen auf Bayer, am Samstag ist Hannover in München zu Gast. Dann wird Mark van Bommel fehlen, der seine 5. Gelbe Karte sah.