Herthas Coach Falko Götz musste nach dem 3:3 in Leverkusen drei Ausfälle verkraften: Bastürk, der nach seiner Rot-Sperre zurückkehrte, Madlung und Rafael ersetzten den gesperrten van Burik (Rote Karte) sowie die verletzten Wichniarek (Oberschenkelzerrung) und Gilberto (Außenbanddehnung im Knie). Trotz der 3:4 -Niederlage gegen den HSV hielt Bielefeld-Coach Uwe Rapolder an seiner Elf aus der Vorwoche fest.
In der Anfangsphase bündelte sich das Spielgeschehen im Mittelfeld. Beide Mannschaften fanden nicht ihre Linie. Die Teams machten ihre Angriffsaktionen mit eigenen Fehlern zu Nichte, viele Pässe erreichten nicht den Adressaten. So wurde der Ball im sehr umkämpften Mittelfeld herum geschoben, das Spiel plätscherte ohne gefährliche Torraumszenen vor sich hin. In der 17. Minute lag ein Tor in der Luft, als Owomoyela von rechts auf den zweiten Pfosten flankte. Vata nahm die Kugel aus spitzem Winkel direkt, und das Leder flog über Fiedler hinweg, aber gegen die Latte. Bielefeld kam immer besser ins Spiel. Die Ostwestfalen standen in der Defensive sicher und brachten mit dem Offensivquartett Owomoyela, Porcello, Buckley und Vata die Hertha-Verteidigung ein ums andere Mal ins Wanken. So hatte der deutsche Nationalspieler zwei gute Möglichkeiten, aber beide Male schoss der Rechtsaußen aus aussichtsreichen Positionen daneben (24. und 26.). Diese vergebenen Chancen sollten sich rächen: Marcelinho flankte einen Freistoß von der linken Seite nahe der Grundlinie in den Fünfmeterraum, wo Hain das Leder wegboxte. Der Ball landete an der Strafraumgrenze bei Marx, der mit Übersicht per Flachschuss ins Schwarze traf (29.). Durch dieses Tor war die Arminia sichtlich geschockt, sie verlor den Faden. Hertha stabilisierte sich im Abwehrverhalten, zog sich ein Stück zurück und lauerte im Mittelfeld auf Ballverluste der Rapolder-Elf. Bielefeld konnte den gewonnen Raum nicht nutzen, die Gäste rannten sich vor dem Verteidigungs-Gürtel der "alten Dame" bis zur Pause fest.
Nach dem Kabinengang waren weiter die DSC-Kicker am Drücker. Sie entfachten Druck gegen eine sehr tief stehende Berliner Mannschaft. Doch der letzte Pass kam nicht an. Die Ereignisse duplizierten sich: Bielefeld war überlegen und Marx machte das Tor. Bastürk setzte sich über links durch, flankte an den ersten Pfosten, wo Borges per Kopf abwehrte. Wie schon beim 1:0 landete das Leder an der Strafraumgrenze bei Marx. Der Berliner nahm das Leder mit vollem Risiko. Der Ball setzte auf und landete unhaltbar im Winkel (56.). In der Folge war Berlin beflügelt und fuhr brandgefährliche Konter, doch Rafael, der alleine auf Hain zulief, schoss daneben (58.), und Marcelinho traf aus zwölf Metern halblinker Position nur das Außennetz (62.). Arminias Trainer Uwe Rapolder reagierte auf die Schwächephase und nahm gleich alle drei Wechsel vor. Pinto, Skela und Djalovic sollten für frischen Wind sorgen. Die verstärkten Angriffsbemühungen ergaben aber nichts Zwingendes. Erst in der 77. Minute hatte Owomoyela eine gute Möglichkeit, aber den Kopfstoß des Noch-Arminen konnte Fiedler mit einer Hand parieren. Auch in der Schlussphase konnte die Rapolder-Elf keine Akzente mehr setzen. Den Gästen fehlten die Mittel, um den Abwehr-Beton der Hauptstädter zu durchbrechen. In der Nachspielzeit sorgte Bastürk mit einem vollendeten Konter für das 3:0 und damit für den Schlusspunkt.
Hertha war nicht übermächtig, aber effizient. Die beiden Tore von Marx brachen den in den jeweiligen Phasen den drängenden Arminen das Genick. Die "alte Dame" schielt damit weiter auf die Champions-League-Plätze, wohingegen Bielefeld im Niemandsland der Tabelle stagniert.