2. Bundesliga

Hartel übergibt die Binde mit makelloser Bilanz

St. Paulis Kapitän Irvine ist zurück, sein Ersatz erlebte "härtesten Moment"

Hartel übergibt die Binde mit makelloser Bilanz

Marcel Hartel (li.) führte den FC St. Pauli während der Asien-Cup-Abwesenheit von Kapitän Jackson Irvine (re.) als stellvertretender Spielführer aufs Feld.

Marcel Hartel (li.) führte den FC St. Pauli während der Asien-Cup-Abwesenheit von Kapitän Jackson Irvine (re.) als stellvertretender Spielführer aufs Feld. IMAGO/osnapix

Das 3:2 gegen Greuther Fürth war die letzte Partie, in der St. Pauli auf seinen australischen Anführer verzichten musste. Nach dem bitteren Aus beim Asien-Cup gegen Südkorea sind Irvine und Connor Metcalfe gesund zurück in Hamburg und Hartel hatte schon vor der feststehenden Rückkehr des Duos gesagt: "Es ist etwas Besonderes, als Kapitän für diesen Verein aufzulaufen, trotzdem freue ich mich, wenn Jacko wieder da ist." Der Stellvertreter gewann alle drei Spiele, erzielte drei Treffer und bereitete eines vor - und blickt dennoch auf "die härtesten Momente meiner Karriere" zurück.

Hartel spricht offen über "die bitterste Niederlage"

Der Pokal-K.-o. gegen Düsseldorf (3:5 im Elfmeterschießen) hat Spuren hinterlassen. In der regulären Spielzeit hatte der gebürtige Kölner am vergangenen Dienstag erneut vom Punkt getroffen, im Elfmeterschießen dann scheiterte St. Paulis sicherste Schütze gleich doppelt: Beim ersten Versuch hatte sich Fortuna-Keeper Florian Kastenmaier zu früh bewegt, doch er parierte auch den Wiederholungsschuss. Auch mit zeitlichem Abstand hängt dieser Moment in den Kleidern. "Es war die bitterste Niederlage, die ich bisher erlebt habe. Ich war auch in den Tagen danach noch sehr enttäuscht von mir selber." Dass dies selbst gegen Greuther Fürth streckenweise sichtbar war, räumt er offen ein: "Ich glaube, das hat man auch gemerkt."

In einer Partie, in der St. Pauli einen weiteren ganz großen Schritt Richtung Bundesliga machte, war Hartel nicht die prägende Figur, umso deutlicher streicht er die Leistung der Kollegen heraus. "Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft." Und zwar aus doppeltem Grund: "Es war beeindruckend, wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, und wir haben nach dem 2:2 gezeigt, dass wir jederzeit ans Limit gehen können, obwohl es hart war und die Beine nach den 120 Pokalminuten müde waren." Die Folge sind 42 Punkte und Hartels Erkenntnis: "Die Tabellensituation ist schon sehr, sehr gut." Die Personalsituation auch. Weil Metcalfe und Irvine die Offensive und das Zentrum stärken.

Die volle Punktzahl ohne den Kapitän hatten im Vorfeld lediglich Optimisten erwartet. Sie waren auch möglich, weil der Ersatz-Kapitän Kurs hielt - obwohl er persönlich auch seinen bittersten Moment erlebte.

Sebastian Wolff

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