400 Gästefans werden am Sonntag die Reise nach Hannover antreten. Die Vorbereitungen auf das schwere Auswärtsspiel laufen bei Mannschaft und Verantwortlichen schon ein wenig länger. Ruthenbeck aber konzentriert sich lieber auf seine eigene Elf: "Ich möchte mich gar nicht so sehr mit Hannover 96 beschäftigen", gab der 44-Jährige bei der Spieltags-Pressekonferenz zu. Warum? Die Niedersachsen seien ohnehin das "Nonplusultra der 2. Liga", eigene Baustellen wären sinnvoller zu bekämpfen. "Wer da auch alles im Kader ist", wollte Ruthenbeck es vermeiden zu schwärmen.
Das Hauptziel bei der Fürther Arbeit gegen den Ball sei es, "offensive Muster zu kontrollieren und zu zerstören". Zudem forderte Ruthenbeck mit Blick auf die vielen ausgelassenen Chancen gegen 1860 einen "Tick effektiver" zu agieren. Sercan Sararer ist zurück im Training, Sebastian Heidinger "macht immer Druck". Deswegen gilt: "Es gibt schon ein paar Gedankenspiele, die wir haben." Hinter Ante Vukusic, der gegen Sechzig von Beginn an die Sturmspitze gab, steht ein kleineres Fragezeichen (leichte Sprunggelenksprobleme).
"Muss vieles zusammenkommen, um diesen Gegner zu schlagen"
Ob mit vollem Orchester oder nicht: "Es muss vieles zusammenkommen, um diesen Gegner zu schlagen", gestand Ruthenbeck ein. Die Fürther hätten aber "keine Angst". Denn: 96 sei schließlich "nicht unschlagbar". Der frühe Zeitpunkt helfe zusätzlich: "Sie sind nicht die Macht wie letztes Jahr Freiburg und Leipzig." Um beim Absteiger punkten zu können, hält es Ruthenbeck für elementar, die "Standardqualität des Gegners einzugrenzen".
Wir nennen das ein bisschen Zocken.
Stefan Ruthenbeck über Ballbesitzphasen
Zu defensiv dürfe seine Mannschaft aber nicht agieren, sonst droht den Fürthern das gleiche Schicksal wie dem FCK in der Vorwoche (0:4). "Ich glaube mit reinem Konterfußball geht es nicht", so Ruthenbeck, der "mal agieren, mal reagieren" will. Angsthasenfußball verbietet sich der Fürther Coach: "Wir brauchen auch Ballbesitzphasen, um Impulse zu setzen. Wir nennen das ein bisschen Zocken."
Vor allem muss die Chancenauswertung besser werden, die Fürther ließen gegen die favorisierten Sechziger zu viele Hochkaräter liegen. Ruthenbeck forderte diesbezüglich seine Spieler auf, "es einfacher zu machen" und "weniger Egoismus" an den Tag zu legen. Nichtsdestotrotz stürzte das Kleeblatt die Münchner - und nahm der Euphorie in der bayerischen Landeshauptstadt vorerst den Wind aus den Segeln. Mit einem ähnlichen Resultat würde man gerne auch aus Niedersachsen heimkehren. Ein Faktor, der dafür spricht? "Die Eingespieltheit, die wir haben, die haben andere Mannschaften aktuell noch nicht. Da hoffen wir auch in Hannover drauf."