Hannovers Trainer André Breitenreiter nahm nach dem 1:3 beim FC Schalke 04 fünf Änderungen in seiner Startelf vor: Im Tor kehrte Esser (nach Schulterproblemen) für Tschauner (Bank) zurück. Zudem begannen Ostrzolek, Bakalorz, Maina und Sarenren Bazee an Stelle von Felipe (Muskelfaserriss), Albornoz, Fossum und Haraguchi (alle Bank).
Wolfsburgs Coach Bruno Labbadia benötigte nach dem 0:1 gegen Dortmund nur einen personellen Wechsel: Malli spielte statt Brekalo (Bank). Damit einher ging allerdings auch eine taktische Umstellung von einem 4-3-3 auf ein 4-4-2 mit Raute. Mit dieser Taktik hatte Labbadia bereits zehn Tage zuvor beim 2:0-Erfolg im Pokal an gleicher Stelle operieren lassen.
Malli-Tor zählt nicht - Maina sehenswert
Beide Mannschaften starteten engagiert in die Partie. Der VfL hatte mehr Ballbesitz, Hannover lauerte darauf, bei Balleroberung blitzschnell umzuschalten. Nach zwei Halbchancen - Bebou per Freistoß (13.) sowie Ginczek aus spitzem Winkel (15.) - lag der Ball in der 18. Minute im Tor der Hannoveraner. Nach Vorarbeit von Gerhardt und dann Weghorst hatte Malli eingeschoben. Doch nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten Felix Zwayer sah sich Referee Marco Fritz die Entstehung des Treffers noch einmal an und entschied dann auf Freistoß für die 96er, weil Gerhardt bei der Ballerobung von Walace den Ball mit der Hand gespielt hatte (19.).
Der 11. Spieltag
Auch wenn Ginczek kurz nach der Szene noch einmal vor Esser auftauchte, aber von Korb noch entscheidend gestört wurde, folgte Mitte der ersten Hälfte ein Knick im VfL-Spiel. Hannover wurde stärker, Casteels musste gegen Bebou eingreifen (24.). Die Abspielfehler der Wolfsburger häuften sich nun. In der 31. Minute ging 96 nach einem schnell vorgetragenen Angriff durch einen sehenswerten Volleytreffer von Maina in Führung - gleichzeitig das erste Bundesligator des 19-Jährigen. Wenige Minuten später scheiterte Bebou frei vor Casteels am Keeper (35.). Aber auch Wolfsburg kam vor der Halbzeit einem Tor noch nahe: Ginczek verzog aus 17 Metern nur ganz knapp (38.), zuvor hatte Esser mit den Fäusten gegen einen Schuss von Arnold geklärt (37.).
Bebou trifft vom Punkt - Weghorst antwortet zu spät
Nach der Pause musste Ginczek, der sich bei seiner Chance in der 38. Minute am rechten Knie verletzt hatte, draußen bleiben. Labbadia wechselte gleich doppelt und brachte neben Brekalo auch noch Yeboah, Rexhbecaj musste ebenfalls weichen. Die Umstellungen fruchteten sofort, Wolfsburg spielte schnell über die Außen nach vorne und erzeugte prompt Gefahr. Erst wehrte Esser einen Arnold-Freistoß gerade noch ab, ehe Tisserand freistehend vorbeisäbelte (51.). In den Minuten danach vergaben auch Roussillon und zweimal Brekalo gute Gelegenheiten (53., 54., 55.).
Der nächste Treffer fiel stattdessen auf der Gegenseite! Nach einem langen Ball verschätzte sich Brooks, sodass Wood überlegt zu Bakalorz legen konnte, der von Willam bei seinem Abschluss gefoult wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Bebou sicher (63.). Wolfsburg spielte in der Folge weiter munter nach vorne, während Breitenreiter in Albornoz für Sarenren Bazee eine zusätzliche Defensivkraft brachte (70.). Weghorst zwang Esser gleich zweimal zu einer Parade (78., 80.). Beim zweiten Versuch landete der Ball anschließend bei Gerhardt im Strafraum, der nach bestenfalls leichtem Kontakt mit Albornoz zu Fall kam. Es gab erneut Strafstoß, den Weghorst verwandelte (82.). In den Schussminuten hatte der VfL den Ausgleich noch ein paar Mal auf dem Fuß: Brekalo verzog erst knapp (86.) und scheiterte dann an Esser, der per Glanzparade klärte (90.+1) und so den zweiten Saisonsieg für die 96er festhielt.
Hannover gastiert nach der Länderspielpause am Sonntag in Mönchengladbach (18 Uhr), Wolfsburg empfängt am Samstag RB Leipzig (15.30 Uhr).