Spiel ohne Ball: Sowohl Hannovers Koné als auch Wolfsburgs Schäfer suchen das Spielgerät. picture alliance
96-Trainer Mirko Slomka tauschte im Vergleich zur bitteren 1:4-Klatsche in Dortmund wie folgt: Sergio Pinto, Haggui, Schmiedebach, Djakpa und Stajner spielten an Stelle von Sofian Chahed, Eggimann, Balitsch (Knie), Rausch und Schlaudraff. Letzterer erhielt wegen schlampiger Trainingsleistung von Slomka eine Denkpause.
Nach dem 2:1 über Schalke in der Liga und dem 4:1 gegen Villarreal in der Europa League wechselte Wölfe-Coach Lorenz-Günther Köstner nur ein Mal: Barzagli ersetzte Simunek (Zerrung) in der Abwehr.
96 spielte vom Anpfiff weg mit großem Engagement und hoher Laufbereitschaft. Der Weg in den Strafraum war von den kühl agierenden Wolfsburgern aber geschickt verstellt. Der VfL spielte ruhig, war um Spielkontrolle bemüht, fand sich in der Anfangsphase aber häufig im Rückwärtsgang wieder.
Die ersten Großchancen gehörten Hannover: Koné legte zurück für Elson, der aus 22 Metern kraftvoll aufs rechte Eck schoss, doch Hitz lenkte den Ball mit Mühe um den Pfosten (15.). Kurz darauf wäre Hitz geschlagen gewesen: Stajner spielte mit Übersicht von rechts flach zu Elson, der völlig freistehend aus 16 Metern haarscharf links vorbeischoss (18.).
Wolfsburg wartete geduldig auf seine Chance, verfiel aber mitunter auch in einen Trott, agierte stets im gleichen Tempo und machte es der 96er-Abwehr leicht. Bis auf einen 13-Meter-Schuss von Gentner (28.), den Fromlowitz fantastisch um den Pfosten lenkte, sprang zunächst nichts Gefährliches heraus.
Der 24. Spieltag
Eine Standardsituation musste her, um 96 in Gefahr zu bringen: Misimovic brachte einen Freistoß von links herein, Fromlowitz griff vorbei, doch Madlung köpfte aus vier Metern an den rechten Pfosten (38.).
Hannover blieb auch nach Wiederanpfiff das insgesamt aktivere Team. Wolfsburg reagierte häufiger als selbst zu agieren. Setzte aber auf die eigene Konterstärke. Die 96er kamen zwar kaum einmal in den Strafraum, blieben aber aus der zweiten Reihe gefährlich. Ein toller Schuss von Djakpa strich um Zentimeter über den linken Torwinkel (53.).
Auf der anderen Seite entstand lange Zeit selten Gefahr. Ein Grafite-Treffer nach Dzeko-Hereingabe fand zu Recht wegen Abseitsstellung keine Anerkennung (56.). Ansonsten unterbanden Haggui, Durica und Co. die meisten Aktionen schon im Keim.
Nach einer guten Stunde konnte Hannover das Tempo nicht mehr ganz aufrechterhalten. Die 96er zollten dem hohen Aufwand ein wenig Tribut, die Spielverteilung war nun ausgeglichen, die Partie aber arm an Höhepunkten.
Großer Kampfgeist: Hannovers Schmiedebach gegen Wolfsburgs Gentner (li.). picture alliance
Wolfsburgs Geduld zahlte sich in der 78. Minute aus: Grafite verlängerte eine abgeblockte Schäfer-Flanke zum völlig freistehenden Misimovic, der aus fünf Metern ohne Probleme flach vollendete.
Hannover mobilisierte noch einmal alle Kräfte, warf alles nach vorne und sorgte auch nochmal für Konfusion in der Wolfsburger Hintermanschaft. Bruggink scheiterte aber mit der größten Chance allein vor Hitz am VfL-Keeper.
Hannover 96 muss kommenden Samstag zum eminent wichtigen Spiel nach Freiburg. Ohne Pinto, der seine 5. Gelbe Karte sah. Zeitgleich empfangen die "Wölfe" ohne Misimovic (ebenfalls Gelb-gesperrt) den VfL Bochum.