Hannovers Trainer Mirko Slomka nahm nach dem erfolgreichen 2:1 auf Schalke keine Änderungen in seiner Anfangsformation vor. Anders Leverkusens Coach Jupp Heynckes im Vergleich zum verlorenem 3:6 gegen Mönchengladbach: Bei Bayer spielte Manuel Friedrich statt Reinartz in der Innenverteidiung. Zudem rückte Helmes für Derdiyok in den Angriff neben Kießling. Weil Barnetta (Infektion) nicht spielfähig war, begann Sam im linken offensiven Mittelfeld.
Beide Teams agierten in der Anfangsphase abwartend. Die Partie war zerfahren, von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt. Ballack und Pogatetz sahen früh die Gelbe Karte. Die erste Torchance hatte dann Bayer. Fromlowitz entschärfte einen Freistoß von Ballack mit den Fäusten (12.).
Es begann die beste Phase für die Leverkusener im ersten Abschnitt, die allerdings nicht lange währte. Manuel Friedrich hatte in der 19. Minuten zwei gute Kopfballchancen. Fast im direkten Gegenzug ging dann aber Hannover in Führung. Nach verunglücktem Aufbauversuch von Castro schaltete Schulz schnell und spielte in die Spitze zu Ya Konan. Weil Hyypiä, der eigentlich eher an den Ball kam, das Spielgerät versprang, konnte der Ivorer reaktionsschnell abschließen (20.).
Der Treffer gab Hannover noch mehr Selbstvertrauen. Abdellaoue (27.) und Pinto (28.) scheitern nur knapp. Bitter für Bayer, dass Ballack wenig später angeschlagen mit Knieproblemen nach einem Foul von Pinto einige Minuten zuvor raus musste. In der 36. Minute schwächte sich Hannover dann unnötig selbst, weil Pogatetz, bereits mit Gelb belastet, zu ungestüm in einen Zweikampf mit Vidal ging und von Schiedsrichter Winkelmann folgerichtig des Feldes verwiesen wurde.
Nach der Gelb-Roten Karte verlagerte sich das Spielgeschehen vor der Pause zwar mehr in die Hälfte der Niedersachsen. Doch die Heynckes-Elf tat sich schwer, wirkte verunsichert und präsentierte sich ideenlos im Spiel nach vorne. So ging es mit der insgesamt nicht unverdienten Führung der 96er in die Halbzeit.
Der 3. Spieltag
Hannovers Coach beließ es nach dem Seitenwechsel trotz der Unterzahl bei einer Aufstellung mit zwei Angreifern. Eine Maßnahme, dies sich nur wenige Minuten später auszahlte. Nachdem zuvor schon Stoppelkamp eine sehr gute Chance gehabt hatte (49.), gelang dem am Fünfmeterraum von Gegenspieler Manuel Friedrich unbedrängten Abdellaoue aus kurzer Distanz das 2:0 (50.).
Nachdem sein Team auch nach dem 0:2-Rückstand nicht richtig in die Partie fand, wurde es Jupp Heynckes zu bunt. Der Bayer-Trainer nahm Hyypiä und Sam vom Feld. Neben Reinartz kam auch Derdiyok als dritter Angreifer neben Kießling und Helmes ins Spiel (60.). Der Schweizer brachte sofort frischen Wind in das bis dato sehr statische Spieler der Leverkusener.
Nach einer schönen Kopfball-Rückgabe von Helmes erzielte Derdiyok nur etwa 120 Sekunden nach seiner Hereinnahme das 1:2 aus Sicht der Bayer-Elf. Fünf Minuten später zielte der Stürmer dann mit einem Distanzschuss nur knapp vorbei (67.). Doch trotz des nun etwas größer werdenden Drucks auf das Tor der 96er - insgesamt zeigten sich die zehn verbliebenen Slomka-Schützlinge im Defensivverhalten clever.
Eine echte Schlussoffensive der Leverkusener blieb aus, weil es Bayer gegen kämpferische Niedersachsen weiterhin eklatant an Kreativität im Angriffsspiel mangelte. In der 90. Minute fiel dann doch noch der etwas glückliche Ausgleich: Helmes' noch leicht abgefälschten Freistoß konnte Fromlowitz nicht parieren.
Hannover trifft am Samstag um 15.30 Uhr im Niedersachsen-Derby auswärts auf den VfL Wolfsburg. Tags darauf empfangen die Leverkusener den 1. FC Nürnberg (17.30 Uhr).