Hannovers Trainer André Breitenreiter veränderte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig auf fünf Positionen: Für die verletzten Anton (Oberschenkelverletzung) und Jonathas (Muskelfaserriss im Oberschenkel) sowie Ostrzolek, Korb und Schwegler begannen Elez, Füllkrug, Fossum, Albornoz und Bebou.
Werder-Coach Florian Kohfeldt, der seinen Vertrag unter der Woche bis 2021 verlängert hatte , änderte seine Formation nach dem 2:1-Heimsieg gegen Frankfurt dreimal: Langkamp ersetzte den gesperrten Moisander (5. Gelbe), Friedl kam für Augustinsson (Faserriss im Oberschenkel), und Kainz ersetzte Junuzovic, der mit Rückenproblemen zunächst auf der Bank Platz nahm.
Hannover begann extrem forsch und setzte die Gäste permanent unter Druck. Schnelle Balleroberungen und ein hoher Ballbesitzanteil waren die Folge, auch weil Bremen im Gegenzug sehr tief auf 96 wartete. Offensiv auffällig wurde die Elf von Breitenreiter allerdings nicht, dazu stand Bremen zu Beginn zu gut sortiert. Erst nach einer knappen Viertelstunde genehmigten sich die Hausherren eine kleine Verschnaufpause, die Werder umgehend für eine erste Torannäherung nutzte: Eggestein verpasste Delaneys Hereingabe im Zentrum (14.).
Anschließend kam auch Hannover zum ersten Mal gefährlich vors Tor - und stach eiskalt zu. Harnik lauerte nach Albornoz' flacher Hereingabe am ersten Pfosten und spitzelte den Ball vor Langkamp ins kurze Eck (17.). In der Folge war Bremen aktiver und fand gelegentlich Löcher im Hannoveraner Deckungsverbund. Ein solches eröffnete Kruse die große Ausgleichschance, doch mit seinem schwächeren rechten Fuß setzte er den Ball aus 14 Metern über den Querbalken (25.).
Bakalorz leitet 2:0 ein
Hannover setzte sein Pressing nun immer öfter situativ durch: Wenn Bremen im Spielaufbau unsauber wurde, war 96 zur Stelle. So auch in der 42. Minute, als Bakalorz Bargfrede vom Ball trennte, für Bebou liegen ließ und den Laufweg in die Spitze machte. Bebou lupfte ihm den Ball über die Abwehrkette hinweg in den Lauf, Bakalorz hob ihn über Pavlenka - Pfosten! Doch Klaus war mitgelaufen und verwertete den Nachschuss mühelos zum 2:0 (42.).
Bundesliga, 29. Spieltag
Kohfehldt reagierte in der Pause und brachte Junuzovic für Kainz. Bremen erarbeitete sich nun Halbchancen - mit Betonung auf "erarbeiten". Denn die spielerische Leichtigkeit ging den Gästen weiterhin ab, durch Fernschüsse näherten sich Delaney (54.) und Kruse (57.) an. Doch die Offensivphase war nur von kurzer Dauer, weil Hannover wieder aggressiver wurde und die Gäste entnervte.
Belfodil bringt die Hoffnung zurück
Bremen fand weiterhin keinen wirklichen Schlüssel, um Hannover zu gefährden. Daher versuchte es Delaney einfach mal mit einem scharfen Ball ins Zentrum, Belfodil war schneller als Elez am Ball und beförderte die aufsetzende Flanke mit dem Kopf aufs Tor. Von der Unterkante der Latte prallte die Kugel hinter die Linie - der Anschluss (74.).
Bremen ging aufs Ganze und fing noch einmal Feuer. Nur Sekunden nach dem 2:1 tauchte Beldofil alleine vor Tschauner auf, scheiterte jedoch am Schlussmann (75.). Es ging nun hin und her: Eggestein wurde gerade noch zur Ecke geblockt (78.), auf der Gegenseite zielte Harnik zu ungenau (80.). Hannover verlor die Kontrolle, kam auf der Gegenseite aber vermehrt zu Konterchancen. Bebou vergab eine solche aber gegen Pavlenka (83.). Kohfeldt brachte Rashica, und der sorgte für Betrieb: Seine Flanke von links erreichte Langkamp, der die Ausgleichschance am zweiten Pfosten vergab (90.+1). Kurz darauf war Schluss.
96 beendete somit die fünf Spiele währende Niederlagenserie und pirschte sich in der Tabelle bis auf einen Punkt an Bremen heran. Die Hanseaten müssen ihrerseits die erste Pleite seit fünf Spielen hinnehmen. Für Hannover geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Aufsteiger-Duell in Stuttgart weiter. Werder ist tags darauf (18 Uhr) zu Hause gegen RB Leipzig gefordert.