Hannovers Trainer Daniel Stendel musste im Vergleich zum 2:1-Sieg in Dresden auf seine beiden Außenverteidiger Prib und Anton (Gelbsperren) sowie Sarenren Bazee verzichten. Dafür starteten Albornoz, Arkenberg und Karaman.
Ebenfalls drei Veränderungen nahm DSC-Coach Jürgen Kramny gegenüber dem glücklichen Last-Minute-Unentschieden gegen St. Pauli (1:1) vor: Mit Nöthe, Hemlein und Staude hatte Kramny eine komplett neue Dreierreihe hinter Angreifer Klos aufgestellt. Voglsammer, Hartherz und Brandy hatten das Nachsehen.
Auf einem Rasen in einem schrecklichen Zustand begann Hannover gegen die abstiegsbedrohten Bielefelder dominant. Zwingende Torchancen konnten sich die Niedersachsen aber nicht herausspielen, sodass Schmiedebachs Schuss in der ersten Minute lange Zeit der einzige Abschluss blieb. Bielefeld war zumeist in der Defensive gefordert und erledigte hier seine Hausaufgaben souverän. Offensiv trat die Kramny-Elf kaum in Erscheinung.
Brych zeigt zweimal auf den Punkt
Nach gut 20 Minuten agierten die Ostwestfalen mutiger und suchten fortan häufiger den Gang in die Offensive. Hannover fehlte es trotz Vorteilen in puncto Ballbesitz an Ideen, auch weil Bielefeld es verstand, das Zentrum zu schließen. So verwunderte es nicht, dass letztlich ein Konter der Gäste zum Erfolg führte: Nach Nöthes Flankenball profitierte Hemlein rechts im Strafraum auch davon, dass Karaman seinen Schuss unhaltbar abfälschte (28.)
Die Antwort der Niedersachsen ließ nicht lange auf sich warten, allerdings auch dank gütiger Mithilfe der Gäste. Vollkommen unnötig foulte Behrendt Karaman, der am linken Strafraumeck mit dem Rücken zum Tor stand. Harnik verwandelte anschließend sicher vom Punkt (36.).
Doch es sollte nicht der einzige Elfmeter sein, den Schiedsrichter Dr. Felix Brych gab. In der Nachspielzeit zeigte der Referee ein weiteres Mal auf den Punkt, allerdings auf der Gegenseite. Brych bewertete den Zweikampf zwischen Sané und Staude als Foulspiel des Hannoveraners - eine Fehlentscheidung, denn Sané spielte zuerst den Ball und wurde anschließend von Staude getroffen. DSC-Angreifer Klos nutzte die Möglichkeit zur erneuten Führung und brachte Bielefeld vor dem Kabinengang mit 2:1 in Front (45.+2).
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Hannover kommt erneut zurück
96-Coach Stendel reagierte auf den erneuten Rückstand und brachte zur Pause mit Maier einen neuen Offensivspieler. Mit diesem kam auch ein frischer Wind in den Angriff der Niedersachsen, die den Druck erhöhten. Bis zum Ausgleich musste sich der Tabellenzweite aber noch gedulden: Fossum ließ erst noch eine Doppelchance liegen - Hesl parierte zweimal glänzend (49.) -, ehe Sané mit einem wuchtigen Kopfball aus sechs Metern zum 2:2 einnickte (57.)
Nach dem erneuten Ausgleich der Niedersachsen zogen sich die Ostwestfalen erst einmal zurück. Angreifer Klos war auf Höhe der Mittellinie der erste Verteidiger der Arminia. Doch eine knappe Viertelstunde vor dem Ende entwickelte sich die Partie noch einmal zu einem intensiven und chancenreichen Schlagabtausch: Voglsammer fand Nöthe freistehend vor dem Tor nicht (78.), Füllkrugs Schuss wurde abgefälscht (80.), Harnik vergab aus spitzem Winkel (81.) und Nöthe schloss überhastet per Außenrist ab (82.). Der späte Siegtreffer sollte aber keiner Mannschaft mehr gelingen, sodass beide Teams die Punkte teilten.
Hannover 96 spielt am nächsten Samstag (13 Uhr) auswärts gegen den Karlsruher SC. Die Arminia tritt am Dienstag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt an.