Halles Coach Torsten Ziegner sah im Vergleich zum 4:0 in Mannheim keine Veranlassung, seine siegreiche Startelf zu verändern.
Meppens Trainer Christian Neidhart wechselte nach dem 1:1 gegen Viktoria Köln auf einer Position: El-Helwe rutschte für Kleinsorge (Bank) in die Startelf.
Als Favorit in die Partie gestartet, ließ der Hallesche FC - übrigens im schwarzen Sondertrikot unterwegs - von Beginn an keinen Zweifel an der ihm zugedachten Rolle. Boyd wurde ein ums andere Mal in der Spitze gesucht, erstmals gefährlich wurde es aber durch Guttau (8.) und Papadopoulos (9.). Beide ließen jedoch letzte Durchschlagskraft vermissen - im Gegensatz zu Sohm: Nach schöner Vorarbeit von Boyd köpfte der 27-Jährige nahezu unbedrängt ein - 1:0 (12.). Von Meppen kam gar nichts. Die Emsländer waren mit dem Auftritt des starken HFC überfordert. Und das machte sich kurz darauf erneut auf der Anzeigetafel bemerkbar: Boyd, von Papadopoulos auf die Reise geschickt, umkurvte Domaschke und schob aus spitzem Winkel ein (19.).
3. Liga, 13. Spieltag
Aus dem Nichts: Meppen kommt zurück
Halle drückte weiter, peu à peu setzten jedoch die Gäste vereinzelt Nadelstiche (28. Guder, 29. Undav), um dann in der 30. Minute den etwas überraschenden Anschluss durch Undav zu erzielen. Der HFC agierte nun keinesfalls mehr so souverän und leistete sich nun vermehrt Wackler in der Defensive. Guder verpasste noch (31.), Puttkammer stand fünf Minuten später goldrichtig und staubte einen Undav-Versuch mit dem Kopf zum 2:2 ab. Wer dachte, dass dies genug Spektakel für einen Durchgang sei, der hatte die Rechnung ohne SVM-Keeper Domaschke gemacht: Ein langes Zuspiel auf Boyd unterband der 33-Jährige außerhalb des Strafraums mit der Hand (40.). Die Folge: Rote Karte und ein SV Meppen, der in der zweiten Hälfte in Unterzahl agieren musste.
Und das machte sich bemerkbar. Halle machte gegen tiefstehende Emsländer das Spiel, ließ in Person von Boyd die Großchance auf das 3:2 jedoch noch aus (52.). Für dieses sollte in der 59. Minute Guttau mit einem spektakulären Vollspannschuss sorgen. Obgleich die Kontrolle natürlich bei den Gastgebern lag, gab sich Meppen nicht geschlagen und kämpfte mit zehn Mann weiter gegen die drohende Niederlage an.
Erneuter Ausgleich: Amin trifft vom Punkt
In der 74. Minute schrieben die Protagonisten ein weiteres Kapitel in diesem spektakulären Duell: Kleinsorge wurde von Landgraf gefoult, Ittrich zeigte auf den Punkt. Amin übernahm die Verantwortung und wurde dieser gerecht - 3:3 (75.). Halle schmiss nun alles nach vorne, agierte in der Folge aber zu unstrukturiert, um zehn Meppenern noch entscheidend gefährlich zu werden. Boyd (85.) und der eingewechselte Drinkuth, dessen Flankenversuch auf dem Querbalken landete (87.), hatten die letzten Chancen, um doch noch drei Zähler einzufahren - ohne Erfolg. Meppen brachte das Ergebnis über die Zeit, Halle bleibt trotz zweier verlorener Zähler an der Tabellenspitze.
Halle gastiert am Samstag (14 Uhr) in Magdeburg. Für Meppen geht es am Sonntag (13 Uhr) gegen den FC Bayern München II weiter.