Bundesliga

Borussia Dortmund: Marco Roses Gedanken nach dem 0:1

Dortmund zeigt in Wolfsburg gute Reaktionen

"Haken gemacht": Roses Gedanken nach dem 0:1

Durfte in Wolfsburg nach frühem Tiefschlag doch jubeln: BVB-Coach Marco Rose.

Durfte in Wolfsburg nach frühem Tiefschlag doch jubeln: BVB-Coach Marco Rose. imago images/Christian Schroedter

Nicht einmal zwei Minuten waren in Wolfsburg gespielt, als Wout Weghorst eine Hereingabe von Ridle Baku mit der Brust ins lange Ecke zur VfL-Führung vollendete. Nico Schulz und Mahmoud Dahoud hatten dem Flankengeber zu viel Platz gelassen, in der Mitte kam Manuel Akanji zu spät und auch Keeper Gregor Kobel wirkte bei dem Versuch aus kurzer Distanz etwas überrascht.

Der frühe Rückstand für Borussia Dortmund nach einer zuvor mit dem Champions-League-Aus schon denkbar schlecht verlaufenen Woche. Doch Marco Rose berichtete anschließend, er sei "sehr gefasst gewesen". Dafür schossen dem BVB-Trainer zwei Gedanken in den Kopf, wie er verriet: "Zorci", gemeint ist Sportdirektor Michael Zorc, "hatte mir vorher berichtet, dass Wolfsburg die letzten Jahre keinen Punkt gegen Dortmund geholt hat und nicht mal ein Tor geschossen hat. Und er hat gesagt, dass Weghorst noch überhaupt kein Tor gegen Dortmund geschossen hat." Rose blieb nur ein trockenes Fazit: "Da dachte ich: Alles klar, können wir daran einen Haken machen."

"Da wurde es etwas kribbelig"

Glücklicherweise aus Dortmunder Sicht verliefen die restlichen rund 88 Minuten plus Nachspielzeit deutlich angenehmer, Kampf und Spielfreude ergaben in Kombination eine der besten Saisonleistungen, vielleicht sogar die bisher beste. "Dass wir mit dem ersten Angriff in Rückstand geraten, war nach dem Mittwoch natürlich denkbar ungünstig", befand Rose: "Die Reaktion war aber top."

Denn das Gegentor habe "wenig mit unserem Selbstverständnis gemacht, wir haben das Spiel danach kontrolliert, gute Aktionen nach vorne gehabt und insgesamt wenig zugelassen." Wobei Wolfsburg vor allem zwischen dem 2:1 durch Donyell Malen (55.) und der Entscheidung durch Erling Haaland (81.) durchaus zu einigen Gelegenheiten kam: "Da wurde es etwas kribbelig, da haben wir ein wenig Spielkontrolle verloren."

Rose äußert klare Forderung fürs Spitzenspiel

Aber, zwingender war über 90 Minuten der BVB. "Wir haben den Elfmeter rausgeholt, als wir endlich konsequenter und konkreter in Richtung gegnerisches Tor gearbeitet haben", sagte Rose und lobte: "Wir haben wirklich lange ein sehr gutes Spiel gemacht." Vor allem zeigten die Westfalen in den Bereichen ein besseres Spiel, in denen es in Lissabon mangelte: Konsequenz und Kompromisslosigkeit. "Wir haben über ein paar Dinge geredet nach dem Mittwoch-Spiel", verriet Rose und freute sich über die Verbesserung: "Wie wir den Elfmeter mit konsequentem Hinterlaufen erzwingen und wie Reus in die Box zieht, das sind die Dinge, die uns hier und da mal noch abgehen."

Und weil der Erfolg in Wolfsburg gleichzeitig auch die Ouvertüre für das Spitzenspiel gegen den FC Bayern München am kommenden Samstag ist, verband der Coach sein lobendes Fazit direkt mit einem Auftrag an sein Team: "Das war ein schöner und wichtiger Sieg in der Bundesliga. Jetzt gibt es die klare Forderung, dass wir dranbleiben und Nachhaltigkeit in Ergebnisse und Leistung bekommen."

Patrick Kleinmann

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