Bundesliga

Haaland-Abstellung? BVB-Coach Rose: "Wenn es nicht geht ..."

Dortmund: Norwegen hofft auf den Stürmer

Haaland-Abstellung? Rose: "Wenn es nicht geht, dann geht es nicht"

Aktuell nicht in Sportklamotten im Dortmunder Stadion unterwegs: BVB-Torjäger Erling Haaland.

Aktuell nicht in Sportklamotten im Dortmunder Stadion unterwegs: BVB-Torjäger Erling Haaland. imago images

Haalands Einsatz für die Auftritt der norwegischen Nationalmannschaft in der Türkei und gegen Montenegro seien "unsicher", steht seit Freitag auf der Seite des Fußballverbands NFF geschrieben: "Die Mediziner von Norwegen und Dortmund werden in engem Kontakt bleiben." Und Nationaltrainer Stale Solbakken äußerte sich dort eher pessimistisch: "Wir hatten uns bessere Nachrichten von Erling erhofft, halten es aber vorerst offen."

Ich kann noch nicht mal normal laufen.

Marco Rose zitiert Erling Haaland

Ob er dem Verband und seinem Kollegen Hoffnung machen könne, wurde BVB-Trainer Marco Rose nach dem Spiel gegen den FC Augsburg (2:1) gefragt. "Es ist nicht meine Aufgabe, Hoffnung zu nehmen", leitete der Coach ein und führte aus: "Ich kann den Status Quo bekannt geben: Erling probiert seit Tagen zu spielen. Wer ihn kennt, weiß, dass er immer spielen will." Das gehe aber im Moment einfach nicht, der Stürmer hat nach einem Trainingsunfall vor etwas mehr als einer Woche immer noch Schmerzen im Oberschenkel: "Er hat relativ zeitig klar signalisiert: 'Trainer, es tut mir leid. Ich würde gerne, aber ich kann mich noch nicht so bewegen wie ich möchte. Ich kann noch nicht mal normal laufen.'"

Rose: "Ich verstehe den norwegischen Verband"

Ob in dieser Situation eine Abstellung zum Nationalteam sinnvoll ist? Roses Meinung dürfte klar sein, der Trainer äußerte sich aber salomonisch: "Ich verstehe den norwegischen Verband. Aber er ist ein Mensch, keine Maschine. Und wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Wir müssen den Jungen gesund bekommen, für Borussia Dortmund, aber auch die norwegische Nationalmannschaft." Der BVB habe bereits dreimal auf ihn verzichten müssen, "und für Norwegen sieht es im Moment auch nicht gut aus".

Der Spieler sehe es ähnlich: "Das ist auch das, was Erling sagt und da sollten wir den Druck jetzt auch mal rausnehmen und nicht jeden Tag fragen, ob es vielleicht geht. Sondern man sollte versuchen, ihn gesund werden zu lassen." Dennoch ist es durchaus möglich und auch das Recht des norwegischen Verbands, dass die NFF den Angreifer zu eigenen Untersuchungen kommen lässt. Ähnlich war es in der letzten Länderspielpause mit Belgiens Thorgan Hazard, der danach direkt wieder nach Dortmund zurückreiste.

Rose über Hummels: "Hatte kein gutes Gefühl mehr"

Bessere Nachrichten gibt es dagegen von den drei gegen den FCA angeschlagen ausgewechselten BVB-Profis Mats Hummels, Thomas Meunier und Marius Wolf. "Man darf bei Mats nicht vergessen, dass er keine Vorbereitung hatte, jetzt langsam zurückkommt. Er hatte ein bisschen Probleme mit der Ansteuerung vom Muskel. Das bedeutet, er hatte kein gutes Gefühl mehr", erklärt Rose: "Das war das Signal, deswegen haben wir ihn lieber rausgenommen." Am Sonntagmorgen schrieb Hummels bei Instagram: "Jetzt gibt es wieder ein bisschen Zeit für mich, meinen Gesundheits- und Fitnesszustand weiter zu verbessern."

Auch bei Meunier war es ein Stück weit eine Vorsichtsmaßnahme: "Thomas hat seit zwei, drei Spielen eine offene Wunde am Knie, bei der man aufpassen muss, dass sie sich nicht entzündet. Die wird immer wieder dick, dann kommt der Schleimbeutel irgendwann dazu. Dazu hat er noch einen dicken Zeh, den wir unter der Woche immer wieder behandeln mussten."

Das seien Problematiken, "die man von außen gar nicht so wahrnimmt. Irgendwann war es dann vorbei." Der Belgier wird wohl dennoch zur Nationalmannschaft reisen. Bei Wolf hatte Rose nach dem Spiel noch keine Diagnose, die Sprunggelenkblessur des Startelfdebütanten scheint aber nicht gravierend zu sein, wie sich am späteren Abend zunächst herausstellte.

Patrick Kleinmann

Spieltagsbilder 7. Spieltag 2021/22