Bundesliga

Günter: "Wenn man eine Viertelstunde darüber nachdenkt"

SC-Kapitän zieht zufriedenes Saisonfazit und lobt Petersen, Schmid und Flekken

Günter: "Wenn man eine Viertelstunde darüber nachdenkt"

Sprach zu den Fans: Christian Günter.

Sprach zu den Fans: Christian Günter. IMAGO/Jöran Steinsiek

Seine Stimme hatte Christian Günter in der Freiburger Kurve gelassen. Heiser gab er in der Mixed Zone nach der Niederlage gegen die Eintracht zu Protokoll, dass für ihn trotz des "kleinen Wermutstropfens", die Champions-League-Qualifikation zum zweiten Mal in Folge knapp verpasst zu haben, "absolut der Stolz überwiegt". Schließlich habe es die Mannschaft geschafft, in drei Wettbewerben weit zu kommen. "Und wenn man eine Viertelstunde darüber nachdenkt, weiß man, dass es außergewöhnlich und herausragend war, wenn man als SC Freiburg in einem Europa-League-Jahr wieder in die Europa League kommt."

Das hat allerdings auch Kräfte gekostet, das war am Ende der Saison bei einigen Spielern zu sehen, auch bei Dauerbrenner Günter. In den letzten beiden Saisonspielen saß er zunächst auf der Bank und wurde jeweils eingewechselt. Nur einmal hatte er davor nicht zur Startelf gehört, als er gegen Leverkusen eine Gelbsperre absaß. Im letzten Heimspiel gegen Wolfsburg gelang dem Linksverteidiger nach seiner Einwechslung sein erster Saisontreffer. In Frankfurt konnte er als Joker keine entscheidenden Impulse mehr setzen.

Gefeiert wurde hinterher trotzdem mit den rund 5000 mitgereisten Anhängern. "Wir können auch stolz auf die Fans sein, die uns bei den ganzen Auswärtsreisen getragen haben", sagte Günter. Und außerdem hätten sich Nils Petersen (Karriereende) und Jonathan Schmid (Vertragsende) einen schönen Abschied verdient, genau wie Torwart Mark Flekken, der zum FC Brentford wechseln wird. "Auf die werden wir anstoßen", kündigte der SC-Kapitän an. Das haben sie dann auch noch mit einem Großteil der Mannschaft auf Ibiza getan.

Vorher hat er für die drei scheidenden Mitspieler nur lobende Worte gefunden. "Nils hat die Mannschaft mitgeprägt mit seinen Toren und seinem Fleiß, als Typ, der immer wieder vorangegangen ist, auch wenn er auf der Bank saß", sagte er über SC-Rekordtorjäger Petersen. "Er kam jeden Tag ins Training und hat alles gegeben. Er ist ein sehr großes Vorbild für die jungen Spieler, aber auch Spieler für mich." Auch Schmid habe "nie gemeckert, wenn er draußen war", und sei "ein Wahnsinns-Fußballer". Dafür konnte er auch ein Beispiel liefern: "Wir schießen immer am Ende der Woche den Balldienst aus. In vier Jahren war es gefühlt nie Johnny, weil er so einen guten Fuß hat." Zudem gehe mit "Flekki ein herausragender Torwart" verloren, der "einen ganz großen Anteil in den letzten zwei Jahren hatte, dass wir so erfolgreich waren".

Diese Abgänge gelte es nun "aufzufangen", was Günter als "eine Herausforderung, die wir voll annehmen" bezeichnete. "Die Reise geht nächstes Jahr weiter", sagte der 30-Jährige, der sich jetzt auch auf Zeit mit der Familie freut. Allerdings würde er sie gerne verkürzen. "Ich hoffe, dass meine Saison noch nicht beendet ist", sagte er mit Blick auf die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft.

Daniela Frahm

Drei Bochumer und ein Meistermacher: Die kicker-Elf des 34. Spieltags