Bundesliga

Grifos klarer Auftrag an die Freiburger Bosse

Die Freude über die Europa League überwiegt

Grifos klarer Auftrag an die Freiburger Bosse

Mit Hinblick auf die Europa League wünscht sich Vincenzo Grifo Neuzugänge.

Mit Hinblick auf die Europa League wünscht sich Vincenzo Grifo Neuzugänge. IMAGO/Jan Huebner

Ob Vincenzo Grifo enttäuscht war? Schließlich hatten er und sein SC Freiburg am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison nicht nur den Einzug in die Champions League verpasst, sondern auch Platz 5 an Union Berlin verloren. Trotz einer Schlussoffensive der Breisgauer stand am Ende eine 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen und Rang 6.

Stolz überwiegt die Enttäuschung

"Nein!", entgegnete Grifo, enttäuscht sei er nicht. Na klar, die Champions League hätte niemand abgelehnt. Einmal im Estadio Santiago Bernabéu gegen Real Madrid spielen, oder in Turin gegen Juventus - die Träume kleiner Jungs wollen sich auch die SC-Profis gerne erfüllen. "Aber jetzt reisen wir eben woanders hin in Europa. Darauf können wir stolz sein. Wir haben eine überragende Saison hingelegt", betonte der Mittelfeldspieler.

Gemessen am von der Wirtschaftskraft abgeleiteten Anspruch, ist das ein nachvollziehbares Urteil. Die Messlatte für Erfolg liegt beim SC durch das alljährliche Ziel Ligaverbleib aber inzwischen auch recht tief. Im Rheinland war dem Team von Trainer Christian Streich allerdings durchaus die Belastung der vergangenen Wochen anzumerken. "Viele von uns haben mehr als 40 Spiele gemacht. Das kostet Körner", gab Grifo zu. Ligaspiele, Pokalduelle, für den einen oder anderen auch noch Länderspiele. Das schlaucht, in den vier finalen Partien der Saison gab es nur einen Sieg.

Durch die Europa League stehen in der kommenden Spielzeit nicht weniger Termine im Kalender.  "Die Kaderplanung mache nicht ich. Aber dass du den einen oder anderen Spieler holst, wenn du international spielst, ist klar", formulierte der 29-Jährige einen Auftrag an die Chefetage um Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach: "Du brauchst einen breiten Kader. Dieses Jahr hatten wir wenige Verletzte, das war schön." Aber es kann eben auch anders laufen. Zumal das Abenteuer Europa für die meisten Freiburger eine ganz neue Erfahrung wird.

Ginters Qualitäten nicht vergessen

Da passt es gut, dass neben den beiden Abgängen (Nico Schlotterbeck, Haberer) mit Matthias Ginter ein echter Routinier als Zugang feststeht: Er wurde 2014 Weltmeister, holte Silber bei Olympia 2016 und gewann 2017 sowohl DFB-Pokal als auch Confed-Cup. "Ich habe mit ihm gespielt. Ich weiß, welche Qualitäten er hat", sagt SC-Topscorer Grifo über die gemeinsame Saison 2017/18 in Gladbach.

Ein Profi vom Kaliber Ginters helfe "immer weiter" - auch wenn der zuletzt in Mönchengladbach nur moderat glücklich war. "Er hatte diese Saison nicht so tollen Erfolg. Aber ich bin mir sicher, dass der Coach und die Mannschaft ihn aufbauen werden", glaubt Grifo. Mit seinem Heimatklub Freiburg spielt Ginter immerhin im Europacup. Dafür hatte sich die Borussia nicht qualifizieren können.

Jim Decker

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