Grand Prix von Belgien Rennen

2020

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Valtteri Bottas 3 Max Verstappen 4 Daniel Ricciardo 5 Esteban Ocon 6 Alexander Albon 7 Lando Norris 8 Pierre Gasly 9 Lance Stroll 10 Sergio Perez 11 Daniil Kvyat 12 Kimi Räikkönen 13 Sebastian Vettel 14 Charles Leclerc 15 Romain Grosjean 16 Nicholas Latifi 17 Kevin Magnussen 18 Antonio Giovinazzi 19 George Russell 20 Carlos Sainz jr.
1:24:08,761 + 8,448 + 15,455 + 18,877 + 40,650 + 42,712 + 43,774 + 47,371 + 52,603 + 53,179 + 1:10,200 + 1:11,504 + 1:12,894 + 1:14,920 + 1:16,793 + 1:17,795 + 1:25,540 Dreher, 10. Runde Unfall, 10. Runde Nicht gestartet

Hamilton-Pole: "Für Chad" - Vettel am Tiefpunkt

Qualifying in Spa-Francorchamps

Hamilton-Pole: "Für Chad" - Vettel am Tiefpunkt

Überzeugte auch im Qualifying: Lewis Hamilton.

Überzeugte auch im Qualifying: Lewis Hamilton. picture alliance

Sebastian Vettel blieb immerhin die Höchststrafe erspart. Als Lewis Hamilton in Kampf um den besten Startplatz beim Großen Preis von Belgien die 93. Pole Position seiner Karriere und die fünfte im siebten Rennen dieser Saison in Streckenrekordzeit perfekt machte, stand Vettels lahmer Ferrari am Samstag aber schon wieder in der Box. Der dreimalige Gewinner auf der legendären Ardennen-Achterbahn kam nicht über den 14. Platz hinaus, das drohende Aus schon im ersten Zeitabschnitt war dem 33 Jahre alten gebürtigen Heppenheimer wenigstens erspart geblieben.

Der Rückstand auf die Spitze blieb aber erschreckend, das Rennen an diesem Sonntag (15.10 Uhr, LIVE! bei kicker) droht zum nächsten roten Fiasko zu werden. Teamkollege Charles Leclerc wird neben Vettel stehen, der 22 Jahre alte Monegasse wurde 13. Damit bilden die Belgien-Sieger von 2018 (Vettel) und 2019 (Leclerc) nur die siebte Startreihe. Vor einem Jahr hatten sie noch aus Reihe eins - Leclerc auf Pole, Vettel auf zwei - losfahren dürfen.

Hamilton setzt die Serie fort

Die ist nun aber wieder in Mercedes-Hand. Hamilton setzte die Serie der noch immer schwarz lackierten Silberpfeile fort: Zum fünften Mal startet er von Position eins, die restlichen beiden Male war dies seinem Teamkollegen Valtteri Bottas vergönnt. Im Training hatte sich der sechsmalige Champion offensichtlich noch zurückgehalten, als es ernst wurde, fuhr er eine seiner berüchtigten "Hammer"-Runden: 0,511 Sekunden nahm er Bottas ab.

Die 93. Pole seiner Karriere und die bereits sechste in Belgien widmete er dem gestorbenen Schauspieler Chadwick Boseman. "Es war schon so eine heftiges Jahr für alle, und dann nun diese Nachricht. Das hat mich noch mal sehr getroffen", sagte Hamilton. Er hatte am Morgen vor der Qualifikation vom Krebs-Tod des 43-Jährigen erfahren, der mit seiner Hauptrolle als Königssohn T'Challa im Superheldenfilm "Black Panther" weltbekannt und eine Identifikationsfigur des schwarzen Amerika geworden war. "Das ist für dich, Chadwick", funkte Hamilton unmittelbar nach seiner Super-Runde.

Bottas bekräftigte seine WM-Ambitionen

Bottas gab sich nach der Qualifikation kämpferisch. "Die erste Runde ist eine großartige Gelegenheit", sagte er mit Blick auf mögliche Attacken auf Hamilton. Bottas bekräftigte auch seine WM-Ambitionen, der Finne dürfte sich zwei Tage nach seinem 31. Geburtstag im Rennen aber vor allem auch nach hinten orientieren müssen. Auf Rang drei schaffte es Max Verstappen, im WM-Klassement bereits Zweiter hinter Hamilton mit 37 Punkten Rückstand - aber sechs Punkte vor Bottas.

Der 21 Jahre alte Niederländer ist der einzige, der Hamilton und Bottas in einem Rennen in diesem Jahr schon besiegen konnte. "Ich kann zufrieden sein, so nah an Valtteri zu sein", sagte Verstappen. Für ihn ist der Grand Prix fast ein Heimspiel auch ohne seine niederländischen Fans - Verstappen wurde im belgischen Hasselt geboren. Entsprechend groß ist die Vorfreude.

Dagegen dürfte sich Ferrari schon vor den kommenden Auftritten in Monza und Mugello fürchten. Rennen Nummer 999 und 1000 in der Formel-1-Historie könnten schmachvoll werden. So wie der Klassiker in Belgien. Auf dem Kurs mit langen Gerade und Anstiegen reicht der Motor nicht für Spitzenleistungen. Im Training lagen beide Piloten anderthalb bis zwei Sekunden hinter der Spitze.

Da das Mittelfeld, zu dem sich Ferrari höchstens im hinteren Bereich im Moment rechnen kann, noch enger zusammengerückt ist, und Renault auch einen starken Eindruck hinterließ, droht der Scuderia vor der Reise zu den Heimrennen der nächste Tiefpunkt einer bereits verheerenden Saison.

dpa