GP von Brasilien Rennen

2018

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Max Verstappen 3 Kimi Räikkönen 4 Daniel Ricciardo 5 Valtteri Bottas 6 Sebastian Vettel 7 Charles Leclerc 8 Romain Grosjean 9 Kevin Magnussen 10 Sergio Perez 11 Brendon Hartley 12 Carlos Sainz jr. 13 Pierre Gasly 14 Esteban Ocon 15 Stoffel Vandoorne 16 Sergey Sirotkin 17 Fernando Alonso 18 Lance Stroll 19 Nico Hülkenberg 20 Marcus Ericsson
1:27:09,066 + 1,469 + 4,764 + 5,193 + 22,943 + 26,997 + 44,199 + 51,230 + 52,857 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 2 Runden + 2 Runden + 2 Runden Überhitzung, 33. Runde Unfall, 21. Runde

Heißes Duell mit Verstappen: Hamilton siegt in Sao Paulo

Grand Prix von Brasilien: Mercedes sichert Team-Titel

Heißes Duell mit Verstappen: Hamilton siegt in Sao Paulo

Duell des Rennens in Sao Paulo: Lewis Hamilton (li.) gegen Max Verstappen.

Duell des Rennens in Sao Paulo: Lewis Hamilton (li.) gegen Max Verstappen. imago

Hamilton fuhr am Sonntag beim mitreißenden Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo einen hart umkämpften Zittersieg vor Mexiko-Sieger Max Verstappen im Red Bull und Kimi Räikkönen im Ferrari ein. Vierter wurde beim Reifen- und Überhol-Krimi im zweiten Red Bull Daniel Ricciardo, gefolgt von Valtteri Bottas im zweiten Mercedes. Erst danach folgte Sebastian Vettel. Der 31 Jahre alte Heppenheimer kam nicht über den sechsten Platz hinaus.

Auf der Fahrt zum Team-Titel im vorletzten Saisonrennen bewies das Silberpfeil-Duo zunächst mal seine Klasse. Hamiltons nobler Helfer Bottas schob sich auf den gerade mal 340 Bergauf-Metern bis zum Linksknick mit Gefälle an Vettel vorbei. Davor verteidigte Hamilton die 100. Pole für Mercedes in der Motorsport-Königsklasse souverän.

Ferrari früh chancenlos im Titelkampf

Schlechter konnte es kaum beginnen für Vettel und Ferrari auf der ohnehin äußerst schwierigen Mission, Mercedes vom erneuten Konstrukteurs-Triumph abzuhalten. Wenn da nicht auch noch Verstappen gewesen wäre. Vettel kämpfte mehr mit seinem Wagen, musste Räikkönen passieren lassen, danach auch noch den niederländischen Red-Bull-Piloten.

Ferraris vermeintlicher Gummi-Trumpf war schon nach wenigen der insgesamt 71 Runden verspielt. Vettel und Räikkönen hatten sich im entscheidenden Abschnitt der Qualifikation für die haltbareren Soft-Reifen entschieden. Hamilton und Bottas starteten auf den weicheren Supersoft-Mischungen. Bedeutete: schnellerer Verschleiß, früherer Boxenstopp. Hinzu kam, dass die Asphalt-Temperaturen am Sonntag höher waren als bei den Runden an den Tagen zuvor.

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Dem Red Bull machte das offensichtlich weniger zu schaffen als dem Silberpfeil. In Runde zehn schnappte sich Verstappen auch noch Bottas und machte sich auf die Verfolgung von Hamilton. Dahinter hielt dessen Bottas seinen finnischen Landsmann Räikkönen ebenso auf die Vettel. Die große Frage: Wann mussten Hamilton und Bottas in die Box und die Reifen wechseln?

Zunächst deutete überraschenderweise Ferrari einen Stopp an, tatsächlich ließen aber erst Bottas in 2,4 Sekunden und dann Hamilton in 2,6 Sekunden die vier Räder an ihren Autos wechseln. Beide bekamen Medium-Mischung. Würden sie das Rennen damit bis zum Ende durchfahren können?

Hamilton mit Problemen

Gut würden sie sich nicht anfühlen, monierte Hamilton schon nach kurzer Zeit und befürchtete, im Duell um den Sieg mit Verstappen zu früh die Reifen gewechselt zu haben. Fast zehn Runden nach dem Silber-Duo steuerte Vettel erst seine Rote Göttin an die Box und ließ ebenfalls die Medium-Gummis aufziehen - in sagenhaften 1,9 Sekunden.

Was für ein verdammter Idiot.

Max Verstappen wütend Richtung Esteban Ocon

Doch Vettel würde mit dem Sieg nichts zu tun haben, das war klar. Zum Top-Kandidaten avancierte Verstappen, der nach seinem Reifenwechsel die Führung von Hamilton in der 39. Runde zurückeroberte. Kurz zuvor hatte der Mercedes-Mann einen Leistungsabfall beklagt und Regen herbeigefleht.

Ocon steht einem Verstappen-Triumph im Weg

Lewis Hamilton zieht vorbei, während Max Verstappen neben die Strecke gerutscht ist

Entscheidende Szene: Lewis Hamilton zieht vorbei, während Max Verstappen neben die Strecke gerutscht ist. imago

Regen war es nicht, der ihn wieder nach vorne spülte, sondern eine Kollision von Verstappen mit Esteban Ocon im Racing Point Force India in der 44. Runde. "Was für ein verdammter Idiot", fluchte Verstappen. Ocon bekam für das völlig unnötige Manöver eine Zehn-Sekunden-Strafe. Verstappen war nun erst recht auf Touren. Während Vettel zum zweiten Mal die Reifen wechseln ließ, jagte der 21-Jährige den führenden Hamilton. Vergeblich, erstmals gewann der Brite ein Rennen nach einem vorzeitigen WM-Triumph. Es war der 72. in seiner Karriere.

dpa

Hamiltons bärenstarke Saison zum 5. Titel