Sieben Wolfsburger Spieler sind bzw. waren auf Reisen zu und mit ihren Nationalteams, mit Kevin Mbabu ist der erste VfL-Profi bereits zurück in Wolfsburg. Der Schweizer Außenverteidiger fehlte am Sonntagabend beim 1:1 gegen die DFB-Auswahl im Kader der Eidgenossen (Renato Steffen spielte über die volle Distanz), weil er einen Schlag auf sein Knie bekommen hatte.
Nichts Ernstes, so heißt es beim VfL, wo sich Mbabu nun wieder eingefunden hat. Seine Kollegen werden in den nächsten Tagen folgen. Pavao Pervan und Xaver Schlager treffen am heutigen Montag mit Österreich auf Rumänien, am Dienstag sind dann noch Josip Brekalo (mit Kroatien in Frankreich), Koen Casteels (mit Belgien gegen Island) und Bartosz Bialek (mit Polens U21 gegen Russland) gefordert. Im Pokal am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den Regionalligisten Union Fürstenwalde wird aber nicht jeder von ihnen spielen.
"Wir werden schauen, in welchem Zustand die Jungs sind", sagt VfL-Trainer Oliver Glasner, der einen klaren Plan hat: Wer viel gespielt hat, bekommt eine Pokal-Pause. "Wer zweimal 90 Minuten oder lange spielt, bekommt noch mal zwei Tage frei", erklärt der Coach, der diese Spieler lieber behutsam für das Europa-League-Quali-Spiel in der nächsten Woche bei FK Kukesi aufbaut. "Dann müssen wir mit dem Kader, den wir haben, im Pokal weiterkommen." Dass das Team auch ohne seine Auswahlspieler funktioniert, bewies es erst am Wochenende beim überzeugenden Test gegen Drittligist Magdeburg (4:1).
Rotation beginnt schon vor Saisonbeginn
Glasner beginnt also schon zu Saisonbeginn mit der Rotation - aus gutem Grund. Auf den VfL wartet in den nächsten Wochen und Monaten ein enormes Programm. Im erfolgreichen Fall drei Spiele in der Europa-League-Quali mit anschließender Teilnahme an der Gruppenphase. Dazu der Pokal und die Liga. Weitere Länderspiele stehen im Oktober und November auf dem Plan. "Es ist für alle eine Herausforderung, das alles richtig zu steuern", betont Glasner. "Keiner hat Erfahrungswerte, wir machen das nach bestem Wissen und Gewissen."
Das Ziel ist es, die Physis und die Psyche der Profis nicht zu überfordern. "Das eine ist der Körper", erklärt der Fußballlehrer, "das andere ist der Kopf. Überall geht es um etwas. Immer im Einsatz, immer Corona-Tests, immer auf Spannung. Wir sind alle permanent unter Spannung." Deswegen trifft der VfL früh die ersten Maßnahmen - im Pokal wird so mancher Nationalspieler bereits eine Pause erhalten.
