Bundesliga

Glasner: "Was erzählt denn der für einen Schwachsinn?"

Frankfurt: Neben dem gesperrten Jakic fällt nun auch Rode aus

Glasner: "Was erzählt denn der für einen Schwachsinn?"

Frankfurts Trainer Oliver Glasner will die Bayern ein zweites Mal in dieser Saison schlagen.

Frankfurts Trainer Oliver Glasner will die Bayern ein zweites Mal in dieser Saison schlagen. imago images/osnapix

Glasner wird seine Elf wahrscheinlich in einem defensiv ausgerichteten 3-4-3 aufs Feld schicken, das gegen den Ball zum 5-4-1 wird. In dieser Grundordnung wird Filip Kostic voraussichtlich wie schon beim 2:1 in München nach vorne rücken und links in der Dreier-/Fünferkette Platz für den gelernten Linksverteidiger Christopher Lenz machen. Das ist zwar nicht in Stein gemeißelt, Glasner bezeichnet diese Umstellung auf Nachfrage aber als "eine sehr ernsthafte Überlegung". Kostic und Jesper Lindström könnten dann als hängende Spitzen hinter Rafael Borré mit ihrem außergewöhnlichen Tempo in Umschaltmomenten Nadelstiche setzen.

"Bruda, schlag den Ball lang"

Nicht zuletzt Hasebe ist es dank seiner Übersicht und fußballerischen Klasse zuzutrauen, nach Ballgewinnen schnell und präzise in den Rücken der Bayern-Abwehr zu spielen. Das Motto könnte wie schon 2018 im Pokalfinale gegen die Bayern (3:1) lauten: "Bruda, schlag den Ball lang." Kevin-Prince Boateng und Ante Rebic lassen grüßen. Auch Sow kann solche "tödlichen" Bälle hinter die Kette spielen. "Aufgrund ihrer sehr offensiven Spielanlage geben sie dem Gegner immer wieder Räume", weiß Glasner. Die große Kunst wird sein, sich nach Ballgewinnen aus dem Gegenpressing der Bayern zu befreien und diese Räume auszunutzen.

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Als Alternative zu Hasebe bringt der Trainer auch Stefan Ilsanker ins Spiel, dessen "Physis, Zweikampfstärke und Aggressivität" er schätzt. Ajdin Hrustic, der in Stuttgart mit einem Doppelpack aufhorchen ließ, könnte ebenfalls eine Option im Mittelfeld sein. Wahrscheinlich wird Glasners Entscheidung aber auf Hasebe hinauslaufen. Sicher ausfallen wird neben Rode und Jakic weiterhin auch Ragnar Ache (Muskelverletzung), außerdem stehe hinter Daichi Kamada wegen eine Knieblessur ein "relativ großes Fragezeichen", so Glasner. Nach seiner Ein- und Auswechslung in Köln hätte der offensive Mittelfeldspieler wohl aber ohnehin nicht in der ersten Elf gestanden. Vielleicht reicht es bei ihm zumindest noch für einen Platz auf der Bank.

"Wir wollen hier zu Hause gegen die Bayern gewinnen"

Ungeachtet der jüngsten negativen Ergebnisse lebt Glasner wie schon vor dem Spiel in München demonstratives Selbstvertrauen vor. Am Donnerstag erinnerte er die Spieler an seine Worte vor dem 2:1-Erfolg im Oktober. "Ich fragte sie, ob sie sich noch daran erinnern können, was zwei Tage vor dem Spiel in München war. Nach dem Sieg in Antwerpen standen die Jungs zwar glücklich, aber relativ müde auf dem Trainingsplatz, als ich ihnen sagte: Hey Jungs, wir fahren nach München, um dort zu gewinnen", erzählt Glasner.

Auch auf der Pressekonferenz vor der Reise nach München gab er sich selbstbewusst. "Ich möchte in den Augen der Spieler sehen, dass wir nach München fahren und uns zutrauen, dort zu gewinnen", betonte er damals. Daran erinnerte er nun auch die Journalisten im Presseraum der Arena: "Da habt ihr alle gedacht: Was erzählt denn der für einen Schwachsinn? Aber wir haben es geschafft, und es ist auch jetzt wieder ganz klar das Motto: Wir wollen hier zu Hause gegen die Bayern gewinnen."

Folgt der Hattrick im Waldstadion?

In den vergangenen beiden Spielzeiten hat das unter seinem Vorgänger Adi Hütter formidabel funktioniert. Am 2. November 2019 besiegten die Hessen den Rekordmeister furios mit 5:1, und vor fast genau einem Jahr, am 20. Februar 2021, feierte Frankfurt einen 2:1-Erfolg. Folgt nun der Hattrick im Waldstadion? Bisher gelang es der Eintracht erst zweimal, beide Saisonspiele gegen die Münchner zu gewinnen: in den Spielzeiten 1966/69 und 1976/77.

Julian Franzke