Bundesliga

Glasner lobt Frankfurts Kaltstarter Lenz: "Großartiges Spiel"

27-Jähriger zeigt nach fünf Monaten ein vielversprechendes Startelf-Comeback

Glasner lobt Frankfurts Kaltstarter Lenz: "Großartiges Spiel gemacht"

Zweikampfstark und bei den Ecken präzise: Christopher Lenz am Samstag in Stuttgart.

Zweikampfstark und bei den Ecken präzise: Christopher Lenz am Samstag in Stuttgart. imago images/Jan Huebner

Er hatte sich ein wenig mehr verausgabt als geplant, doch für Christopher Lenz war das okay. "Ich bin ein bisschen kaputt, aber mir geht es gut, weil ich durch den Sieg ein paar Glückshormone mehr im Körper habe", gab der Außenbahnspieler von Eintracht Frankfurt nach dem 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart zu. Dass es zwischendurch "körperlich schwierig" wurde, liegt in der Natur der Dinge: Lenz stand zuvor wegen einer Muskelverletzung fünf Monate lang nicht in der Startelf und hatte lediglich eine Halbzeit im Test gegen Mainz 05 absolviert.

Nun wurden es gleich wieder 90 Minuten in der Bundesliga, weil der auf der linken Seite gesetzte Filip Kostic kurzfristig ausfiel. Letztmals von Beginn an stand Lenz übrigens auch gegen Stuttgart auf dem Feld - beim 1:1 Mitte September.

Lenz überzeugt gegen Silas und als Eckenschütze, bleibt aber nicht fehlerlos

Trainer Oliver Glasner wurde für den Mut zum Risiko belohnt: Lenz schaltete den Stuttgarter Gegenspieler Silas weitgehend aus, gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe und glänzte als präziser Eckenschütze. Das 2:1 durch Ajdin Hrustic wäre ohne die millimetergenaue Flanke des Linksfüßers Lenz wohl nicht möglich gewesen. Fehlerlos blieb der Sommer-Zugang von Union Berlin aber nicht: Aus dem Freistoß nach einem unnötigen Foul kurz vor der Pause resultierte der Ausgleich zum Stuttgarter 1:1. "Da hat man etwas die fehlende Matchpraxis gesehen", sagte Glasner.

In der Summe war es aber eine vielversprechende Leistung nach der langen Pause. Lenz ist erst wieder seit zweieinhalb Wochen im Teamtraining. Mit der kicker-Note 2,5 ist der 27-Jährige der am besten benotete Frankfurter Startelfspieler - nur Doppeltorschütze Hrustic (1,5) bekam gegen Stuttgart ein besseres Zeugnis.

Kollegen im Pech - Lenz muss "auf die Zähne beißen"

Dass Lenz am Ende ordentlich ausgepumpt war, lag auch am Pech der Kollegen: Sebastian Rode, Djibril Sow, Tuta und Makoto Hasebe mussten verletzt oder angeschlagen vom Platz. "Da hieß es, auf die Zähne zu beißen", sagte Glasner, der Lenz mit andauernder Spielzeit eine deutlich zurückgezogene Spielweise zugestand. "Jetzt erhole ich mich ein, zwei Tage gut, dann geht es wieder ins Training", verriet Lenz, dem der Auftritt in Stuttgart durchaus imponierte. "Wir sind unglaublich stark in jede Halbzeit reingekommen und hätten die Chance auf ein 2:0 oder 3:0 gehabt. Das sprechen wir schon länger an, dass wir die Chancen, die wir haben, nutzen. Trotzdem ziehen wir das Positive daraus, nämlich auswärts drei Treffer erzielt zu haben."

Am Ende jubelten Lenz und die Frankfurter über den ersten Sieg in diesem Jahr: "Die Erleichterung ist sicher groß, auch wenn wir wussten, dass er irgendwann kommt."

Jim Decker

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