Bundesliga

Glasner: "Die WM hat Kolo Muani nach vorne gebracht"

Frankfurts Shootingstar hat die anfängliche Schüchternheit abgelegt

Glasner: "Die WM hat Kolo Muani in seiner Persönlichkeit nach vorne gebracht"

Mit überzeugenden Leistungen wieder sofort mittendrin: Randal Kolo Muani

Mit überzeugenden Leistungen wieder sofort mittendrin: Randal Kolo Muani IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Aus Frankfurts Trainingslager in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) berichtet Julian Franzke

Es war eine schier unglaubliche Szene, die sich sechs Tage vor Weihnachten im Lusail Iconic Stadium in Katar abspielte. In der Verlängerung des atemberaubenden WM-Endspiels zwischen Frankreich und Argentinien lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als der bärenstark aufspielende Kolo Muani beim Spielstand von 3:3 plötzlich allein vor Torhüter Emiliano Martinez auftauchte.

Sein Abschluss war gut, kräftig und platziert, aber nicht gut genug, um diesen Teufelskerl zu bezwingen. Mit einem Spagat in der Luft wehrte Martinez den Schuss des 24-jährigen Franzosen ab - eine Weltklasse-Tat, die Kolo Muani wahrscheinlich sein Leben lang nicht vergessen wird. Dass er im Elfmeterschießen die Nerven behielt und traf, hatte am Ende nur statistischen Wert, da Kingsley Coman und Aurélien Tchouameni verschossen.

"Kolo ist gefühlt dringeblieben": Franzose ist sofort wieder präsent

Erst drei Wochen sind seither vergangen, Kolo Muani scheint die Finalniederlage indes bereits gut verarbeitet zu haben. Davon zeugen nicht zuletzt seine sportlichen Taten, sei es der Doppelpack beim 4:2 gegen Leipzig, Tore in den Trainingseinheiten oder ein Fallrückzieher beim Fußballtennis am Sonntag. "Kolo hatte von allen Spielern die kürzeste Pause. Bei anderen, die länger pausierten, merkte man, dass sie im Training etwas gebraucht haben, um die Intensität und den Rhythmus zu finden. Kolo ist gefühlt dringeblieben", schildert Glasner seine Eindrücke.

Glasner freut sich über "lauter gewordenen" Kolo Muani

Neben der sportlichen Entwicklung im vergangenen halben Jahr bemerkt der Coach auch eine andere Veränderung: "Die WM hat ihn in seiner Persönlichkeit, bei seinem Selbstvertrauen und Selbstverständnis nach vorne gebracht. Ich finde ihn noch präsenter." Als der Stürmer vor der Saison aus Nantes nach Frankfurt kam, sei er zunächst etwas schüchtern gewesen, berichtet Glasner. Das sei nun nicht mehr so: "Ich habe den Eindruck, dass er voll aus sich raus geht. Auch in den Übungen ist er etwas lauter geworden, das ist positiv."

Die vielen Wechselgerüchte um seine Person scheinen ihn zumindest im Moment nicht im Geringsten abzulenken. "Wenn morgen jemand 100 Millionen Euro für Kolo Muani bietet, wird er wechseln, das ist ja klar", sagt Glasner, "um diese Kohle reinzukriegen, müssten wir zweimal die Champions League gewinnen." Aktuell deutet allerdings nichts darauf hin, dass der Stürmer die Hessen im Winter verlassen könnte, Sportvorstand Markus Krösche schloss dies kürzlich sogar aus.

Zum Thema: Mindestens bis zum Sommer werden Glasner und die Eintracht-Fans noch viel Freude an Kolo Muanis unwiderstehlichen Antritten und Toren haben.

Evan Ndicka (Eintracht Frankfurt, 2).

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