Bundesliga

Gladbach will sich den Support der Fans "wieder verdienen"

Hacks Torserie verhindert den Totalschaden

Gladbacher Profis wollen sich den Support der Fans "wieder verdienen"

Das Team von Borussia Mönchengladbach bedankt sich nach der Partie in Heidenheim bei den mitgereisten Fans.

Das Team von Borussia Mönchengladbach bedankt sich nach der Partie in Heidenheim bei den mitgereisten Fans. Borussia Moenchengladbach via Getty Images

Mit gemischten Gefühlen gehen Borussias Profis in die kurze Bundesligapause. Immerhin aber wurde mit dem 1:1 beim Aufsteiger auf der Ostalb der Totalschaden verhindert. Damit sind die Fohlen quasi im Niemandsland der Tabelle angekommen. Angesichts der aktuellen Verfassung schien durchaus noch möglich, dass Borussia in arge Bedrängnis kommt. Mit dem Unentschieden in Heidenheim aber gehen die Gladbacher mit neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz in den letzten Saison-Abschnitt. Gleichzeitig beträgt der Abstand zur immer wieder mal angestrebten Einstelligkeit eben auch nur fünf Punkte.

Da ist es gar nicht so einfach, die Punkteteilung in Heidenheim einzuordnen. Denn wieder mal legten die Borussen glänzend los, und Verlass war erneut auf die Treffsicherheit von Robin Hack. Der hatte mit seinen zwei Treffern innerhalb von zwei Minuten schon das Derby gegen den 1. FC Köln gedreht (3:3) und auch beim blamablen Pokal-Aus am Dienstagabend in Saarbrücken getroffen. Nun also erzielte der Offensivmann seinen vierten Treffer innerhalb einer Woche und sorgte maßgeblich dafür, dass Borussia nicht vollends absackt. Dennoch war er natürlich mit der Gesamtvorstellung seines Teams überhaupt nicht einverstanden.

Gladbacher Pokal-Aus hallt nach

"Wir haben wieder mal stark begonnen, aber dann darfst du nicht so in die Passivität fallen und den Gegner quasi eine Halbzeit lang so aktiv sein lassen", kritisierte Hack. "Wenn wir mal den Ball erobert haben, dann waren es meistens noch mindestens 40 Meter bis zum gegnerischen Tor." Bemerkenswert, wie Borussia auch diesmal nach guter Anfangsphase nachließ, ziemlich den Faden verlor und tief in die eigene Hälfte gedrängt wurde, ohne noch zu eigenen, vernünftigen und gefährlichen Angriffen zu finden. "In dieser Phase haben wir keine Lösungen gehabt", räumte auch Hack ein. Das seien unter anderem noch die Nachwirkungen des Pokalaus vom Dienstag, "da waren alle Köpfe unten, für die Fans und für uns ist da ein Traum geplatzt. Das lässt sich nicht so leicht abschütteln."

Die anstehende kurze Pause täte der Mannschaft gut, um mal wieder runterzukommen, durchzuschnaufen und sich neu zu sortieren. "Unsere Mannschaft hat einen guten Spirit", behauptet Hack zwar, aber auch ihm ist klar, dass sich die Gladbacher Profis erst wieder die Unterstützung der Fans erarbeiten müssen. Denn der Support der rund 2000 mitgereisten Borussen-Anhänger blieb in Heidenheim über weite Strecken aus - nachvollziehbar nach der riesigen Enttäuschung unter der Woche im Ludwigspark.

Borussia steht "vor einem Scherbenhaufen"

"Seit Jahren stehen wir in dieser Phase der Saison vor einem Scherbenhaufen. Es wird als Fan immer schwerer, den Verein weiterhin zu unterstützen", schrieb der FPMG Supporters Club auf seiner Internetseite. Dabei sei "der Punkt, an dem wirklich auch die letzte Geduld aufgebraucht ist", mit dem Ausscheiden im Pokal in Saarbrücken überschritten. Nachhaltige Enttäuschung und extreme Verärgerung also bei den Gladbacher Fans angesichts einer total verkorksten Runde, auch wenn der komplette Absturz wohl ausbleibt.

Es gilt nun also, diese Saison nicht so austrudeln zu lassen, sondern, so schlapp das auch klingt, möglichst viele Punkte und Erfolgserlebnisse bis zum Ende der Saison einzusammeln. Auch hier gibt Hack die Richtung vor: "Es ist unser Pflicht, das alles jetzt wieder zum Leben zu erwecken." Noch acht Spiele hat Borussia Zeit, sich das Wohlwollen der Fans wieder zu erarbeiten und insgesamt wieder auf Kurs zu kommen. Den Anfang macht die Partie gegen den SC Freiburg am übernächsten Samstag im Borussia-Park.

Oliver Bitter

Bilder zur Partie 1. FC Heidenheim gegen VfL Borussia Mönchengladbach