Nach der deutlichen 0:6-Klatsche in Dortmund stand bei Borussia Mönchengladbach Wiedergutmachung auf dem Programm - und die Fohlenelf begann gegen Wolfsburg auch direkt engagiert. Der für Embolo neu in die Startelf beorderte Thuram gab direkt die ersten beiden Warnschüsse ab (1., 5.). In der Folge tat sich Gladbach aber schwer gegen eine disziplinierte, wie dicht gestaffelte Defensive der Wolfsburger.
Gladbach pennt
In der eigenen Defensive, in der kurzfristig Beyer für den erkrankten Friedrich beginnen musste und davor Kramer für Koné auf der Sechs agierte, präsentierte sich die Hütter-Elf immer wieder anfällig, ja teilweise schläfrig. Nach Bakus Flanke schaltete Ginter bei Winds Antritt zu spät und schon lag Gladbach wieder zurück (6.).
Drei Ecken für ein Tor
Die Wölfe, die nach dem 1:2 gegen Hoffenheim unverändert antraten, verlegten ihren Fokus meist auf die eigene Hälfte - in das eigene Offensivdrittel ging es nur selten. Aber wenn, dann war dies meist gefährlicher als die Bemühungen der Hausherren - auch bedingt durch weitere Unachtsamkeiten der Borussia. Wind verpasste seinen zweiten Treffer nach Elvedis Stellungsfehler nur knapp (20.). Nach insgesamt drei Philipp-Ecken fiel der zweite Gäste-Treffer aber dann schon kurze Zeit später: Bornauw köpfte aus wenigen Metern ein (33.).
Thuram macht den Anschlusstreffer
Das Bemühen war der Borussia, die in Hälfte eins über 60 Prozent Ballbesitz verzeichnete, nicht abzusprechen, allein die Durchsetzungsfähigkeit fehlte. Wolfsburgs Keeper Casteels hatte meist keine größeren Probleme, wurde einzig bei Hofmanns Schuss aus spitzem Winkel zum Eingreifen gezwungen (19.). Kurz vor der Pause belohnte sich Gladbach dann aber doch noch: Thuram verlängerte Pleas Flanke mit dem Kopf zum Anschlusstreffer ins Netz (42.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Der Kampf mit den eigenen Unachtsamkeiten riss aber nicht ab und so verlor die Gladbacher Defensive in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Philipp derart aus den Augen, dass dieser wenige Meter vor Sommer völlig blank war - der Abschluss ging aber über den Kasten (45.+1).
Lacroix' dritter Platzverweis
Nach der Pause ging es deutlich gemächlicher zu, beide Teams neutralisierten sich weitgehend. Erst nach gut einer Stunde nahm die Partie wieder Fahrt auf: Ginter zwang Casteels zur ersten Flugeinlage (63.), ehe sich Lacroix einen Aussetzer leistete. Der Verteidiger spielte als letzter Mann nach Ringkampf mit Thuram den Ball mit der Hand und verhinderte so eine klare Torchance. Nach Betrachten des Videomaterials sah das auch Schiedsrichter Tobias Reichel so und schickte den Verteidiger vom Platz (70.). Lacroix ist damit der achte Spieler der Bundesligahistorie mit drei Platzverweisen in einer Saison.
Vor dem Platzverweis gab es noch weitere Diskussionen: Koné war Kruse im Strafraum auf den Fuß gestiegen. Der Wolfsburger lief noch weiter und fiel danach (66.). Schiedsrichter und auch VAR schritten nicht ein.
Embolo trifft zum Ausgleich - Ginters Tor zählt nicht
Der Feldverweis war der Auftakt für eine turbulente Schlussphase: Erst köpfte der eingewechselte Thuram den 2:2-Ausgleich (82.), dann traf Ginter in der Nachspielzeit gar noch zum vermeintlichen Siegtreffer (90.+1). Der Treffer zählte letztlich aber aufgrund eines Foulspiels von Herrmann an Roussillon im Vorfeld nicht. So blieb es beim 2:2 durch das beide Teams auch nach 24 Spieltagen Tabellennachbarn bleiben.
Gladbach ist am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart zu Gast. Wolfsburg empfängt ebenfalls am Samstagnachmittag Union Berlin.