Frankfurt hält frech mit
Vom Start weg avancierte dieses Bundesliga-Samstagabendspiel zu einer äußerst kurzweiligen Angelegenheit. Das lag vor allem daran, dass sich das von Oliver Glasner trainierte Frankfurt nach der zuletzt erlittenen 0:1 Niederlage beim FC Köln äußert mutig verkaufte. Die SGE um den im Sturm aufgebotenen Lindström, den erstmals in der Startelf stehenden BVB-Leihspiel Knauff und die auf den Flügeln ackernden da Costa sowie Kostic suchte selbst immer wieder den Weg nach vorn. Und hätte auch mit 1:0 in Führung gehen können.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 L. Sané (71')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Deutsche-Bank-Park |
| Zuschauer | 25.000 (ausverkauft) |
Jener Lindström kam aber ganz früh nicht am aufmerksamen Süle vorbei (2. Minute), ehe Kostic nach toll vorgetragenem Vorstoß seines Teams frei vor Neuer-Vertreter Ulreich etwas zu überhastet abschloss - rechts vorbei (7.). Der Serbe scheiterte in der Folge zudem auch am Schlussmann direkt mit einem zu zentral platzierten Distanzknaller (15.). Lindström wurde zudem gerade noch von Kimmich gestoppt (35.).
FCB lässt das 1:0 liegen
Bundesliga, 24. Spieltag
Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass Julian Nagelsmanns Bayern-Team ohne den mit Corona infizierten Müller und mit dem dem erneut im Mittelfeld aufgebotenen Sabitzer ebenfalls sehr gut drin war in diesem Spiel und besonders mit der offensiven Klasse größtenteils das Spiel machte. Entgegen zur zweiten Hälfte beim jüngsten 4:1-Pflichtsieg gegen Schlusslicht Fürth fehlte allerdings noch das Zielwasser: Der auf der rechten Seite stets anschiebende Pavard vergab (3.), Geburtstagskind Musiala (19) wurde gerade noch von Tuta geblockt (5.) und nickte aus bester Lage knapp drüber (10.).
Zudem erwischte der stets im Zentrum mitmischende Gnabry ein Pavard-Zuspiel um ein Haar vor dem SGE-Kasten nicht (16.), während Sabitzer sein Ziel nicht fand (27.), Lewandowski einen Kopfball messerscharf rechts am Pfosten vorbeisetzte (34.) und Trapp nach einer zu kurzen Parade nach Kimmich-Schuss quasi mit seinem Gesicht vor dem freien Coman rettete (39.).
Sané kommt, Sané trifft
Die zweiten 45 Minuten begannen mit mächtig viel Druck des Meisters, auch weil die Hessen in Ballbesitz plötzlich zu viele Fehler machten und die Bälle so stets schnell herschenkten. Doch weder Kimmich (47.) noch Pavard mit einem Kopfball in Richtung Torlinie, wo Ndicka in höchster Not klug klärte (53.), brachten die Führung ein. Auch bei mächtigem Tohuwabohu im Strafraum gelang das 1:0 nicht (54.). In der 60. Minute hätte das 1:0 dann wirklich fallen müssen, doch der herrlich von Gnabry angespielte Lewandowski scheiterte aus wenigen Metern frei vor Trapp am sich breit machenden Keeper.
In der Folge fing sich die Eintracht dann zwar wieder etwas, was auch in ein paar ganz gute offensive Möglichkeiten mündete. Insgesamt aber fehlte es hierbei an Genauigkeit wie etwa bei einer Vier-gegen-drei-Aktion (70.) - und nur eine Minute später hieß es dann auch noch 0:1 aus hessischer Sicht: Der erst kurz zuvor eingewechselte Sané wurde herrlich von Kimmich geschickt und vollendete frei vor dem herauskommenden Trapp lässig mit einem Flachschuss zur verdienten 1:0-Führung (71.).
Die Münchner Abwehr steht
Und eine an diesem Abend oft sehr gut stehende Defensive verstand es nach zuletzt gegentorreichen Spielen auch erstmals wieder seit dem 4:0 Mitte Februar in Köln, ein Duell ohne kassierten Treffer zu beenden. Die Frankfurter warfen zwar nochmals alles nach vorn, fanden aber keinen Schlüssel mehr gegen Süle & Co. Und so stand er fest, der erste Bundesliga-Sieg eines Nagelsmann-Teams über eine Truppe von Glasner (zuvor vier Remis bei Leipzig vs. Wolfsburg). Zugleich war dies auch eine direkte Revanche der Münchner für das 1:2 im Hinspiel.
Die Eintracht, die nun seit drei Ligaspielen auf einen Sieg wartet und zudem seit drei Spielen nicht mehr selbst getroffen hat, gastiert am kommenden Spieltag bei Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr). Der FC Bayern empfängt ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.
