Gladbachs Trainer Daniel Farke agierte getreu dem Motto "Never change a winnig team" und schickte dieselbe Elf wie beim 4:1 in Hoffenheim ins Rennen.
Dagegen musste Schalkes Coach Thomas Reis nach dem 0:0 gegen Köln auf Latza verzichten. Der Kapitän fiel mit Knieproblemen aus, während sich Bülter auf der Bank wiederfand. Neu dabei: Kral und Balanta. Reis setzte folglich auf mehr Stabilität im Mittelfeld und "opferte" dafür den offensiven Bülter.
Schalke agierte in einem fluiden 4-1-4-1, in dem Winter-Neuzugang und Startelfdebütant Balanta als Staubsauger vor der Abwehr agierte, während Kral und Krauß davor die Räume eng machten. Insgesamt wurde rasch deutlich, dass S04 primär darauf aus war, stabil zu stehen und nichts zuzulassen - und das taten die Knappen dann auch.
Bundesliga, 19. Spieltag
Schalke überzeugt vor allem hinten
Gladbach kam rasch zu optischen Vorteilen, hatte mehr Ballbesitz und auch Spielkontrolle. Das Problem der Borussia war jedoch, dass die Gelsenkirchener griffig waren - im Zentrum und auf den Außen, wenngleich sich sowohl Balanta als auch Jenz früh die Gelbe Karte abgeholt hatten.
Unter dem Strich entfachten die Hausherren lange Zeit keinerlei Gefahr. Auf der Gegenseite war es nicht besser. Schalke punktete zwar defensiv, stellte aber vorne einmal mehr zu Schau, warum man die schlechteste Offensive (14 Tore) der Liga stellt.
Es war kein hochklassiges Spiel, dafür aber durchaus intensiv und umkämpft. Nennenswerte Abschlüsse gab es, wenn überhaupt, aus der Distanz - und es zeichneten sich Gladbacher dafür verantwortlich: Itakura (27.) und Koné (30., 39.) konnten Fährmann nicht bezwingen.
Auf einmal geht's rund
Kurz vor Pausenpfiff war aber plötzlich etwas geboten: Zuerst rettete Jenz als letzter Mann mit einer erstklassigen Grätsche gegen Thuram (43.), dann parierte Fährmann bei der folgenden Ecke stark gegen Itakura, während Yoshida Kramers Schlenzer nach Abpraller noch entscheidend wegköpfte und so das 0:0 zur Pause sicherte (44.).
Nach Wiederanpfiff wurde die Partie offener, weil Schalke fortan mutiger nach vorne agierte und die Fohlen so häufiger auf die Probe stellte. Krauß (49.) und Terodde (52.) sorgten schonmal für erhöhten Puls bei Gladbachs Keeper Omlin, der in der 67. Minute Klasse bewies, als er einen schlampigen Rückpass von Elvedi mit einer beherzten Grätsche gegen den eingewechselten Frey außerhalb des Sechzehner wettmachte.
Auf der Gegenseite ließ Stindl eine Top-Chance ungenutzt, als er aus sechs Metern verzog (73.), ehe wiederum dem ebenfalls eingewechselten Bülter Gleiches auf der Gegenseite widerfuhr (74.). So zäh das Spiel lange Zeit auch war, die Schlussphase war spannend. Das lag daran, dass beide Mannschaften nicht auf ein Remis spielten, sondern den Sieg wollten und weiter den Weg nach vorne suchten.
Gerade die Schalker zeigten sich bis zum Schluss engagiert, hatten über Skarke (90.+3) und Frey (90.+4) in der Nachspielzeit sogar die Chance auf den ersten Auswärtssieg seit dem 23. November 2019 (2:1 in Bremen), doch es sollte nicht sein. Für beide Mannschaften verlief die Suche nach drei Punkten unter dem Strich ergebnislos.
Es blieb also beim 0:0, das weder den Fohlen bei ihren Europapokalambitionen noch den Schalkern im Keller wirklich weiterhilft. Gladbach spielt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC, die auswärts in der laufenden Saison weiterhin sieglosen Schalker (0-3-6) empfangen tags zuvor den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr).