Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia beließ es nach dem nervenaufreibenden 2:1-Last-Minute-Sieg im Pokal-Achtelfinale bei Zweitligist Paderborn bei einem Wechsel: Winter-Neuzugang Haraguchi gab sein Startelfdebüt im Mittelfeld und verdrängte Vagnoman auf die Bank, Nartey rückte dafür nach links hinten.
Auf Bremer Seite musste Coach Ole Werner nach dem vielumjubelten 2:1-Erfolg über Wolfsburg auf den gelbgesperrten Weiser verzichten. Für den Rechtsverteidiger spielte Bittencourt - es war der einzige Wechsel im Vergleich zum VfL-Spiel.
Letztmals hatte Werder in Stuttgart vor fast neun Jahren gewonnen (4:1), dieser Serie wollten die Hanseaten endlich ein Ende bereiten - davon war in der Anfangsphase aber nicht viel zu sehen.
Bundesliga, 19. Spieltag
Schwungvoller Start
Bremen startete nervös, erlaubte sich ungewöhnliche Fehler und dürfte heilfroh gewesen sein, dass Führich nach Stark-Fehlpass (6.) und Guirassy nach Pavlenka-Patzer (9.) nicht früh zuschlugen.
Es war ein schwungvoller Beginn, was vor allem den Schwaben geschuldet war. Der VfB erwies sich als motiviert und engagiert, störte früh und suchte den schnellen Weg nach vorne.
Nach einer Viertelstunde zeigten sich allerdings die Gäste erstmals vor dem gegnerischen Tor, als Bittencourt Schlussmann Müller auf die Probe stellte, ehe Haraguchi artistisch in höchster Not Jung am Abschluss hinderte (16.).
Werder ist angekommen
Zu diesem Zeitpunkt war Werder angekommen - und es entwickelte sich ein rasantes Spiel zweier Mannschaften, die sich fortan auf Augenhöhe begegneten und zu Chancen kamen. Pech hatte jedoch Guirassy, der mit Leistenproblemen bereits nach 25 Minuten ausgewechselt werden musste. Für den Guineer kam Pfeiffer ins Spiel.
Keine der beiden Mannschaften erwies sich als zweikampfscheu, das Gegenteil war der Fall - es ging kernig zur Sache, dabei aber selten unfair. Schiedsrichter Frank Willenborg verweigerte Füllkrug jedoch das 1:0, weil er einen leichten Schubser des Nationalstürmers gegen Ito als Offensivfoul wertete (35.). Auf der Gegenseite sauste Antons feiner Schlenzer aus der zweiten Reihe knapp vorbei (37.).

Er hatte Verletzungspech: Serhou Guirassy. IMAGO/Pressefoto Baumann
Torlos in die Pause
Weil auch Duckschs sehenswerter Freistoß (42.) knapp danebenging, Pavlenka auf der anderen Seite gegen Führich parierte (45.+1) und Pfeiffers unsauberer Kopfball nach Ecke über das Tor flog (45.+2), ging es schlussendlich torlos in die Kabinen. Aus selbigen kam der VfB mit Gil Dias anstelle von Perea, der unauffällig agiert hatte.
Spielerisch hatte Hälfte zwei lange nicht viel zu bieten. Technische Unsauberkeiten gepaart mit geringem Tempo gingen zu Lasten des Spielflusses, ergo plätscherte das Duell lange Zeit relativ ereignislos vor sich hin - bis zur 59. Minute.
Stages Premiere und Duckschs Zaubertor
In dieser stieg Karazor bei einem langen Ball hoch und wurde dabei von Füllkrug unterlaufen. Willenburg ließ das durchgehen, sodass Füllkrug anschließend nach vorne eilen durfte. Der Nationalstürmer verlor dann zwar die Kugel, hatte allerdings Glück, dass Mavropanos' Klärungsaktion bei Stage landete. Der Däne dankte, schoss zum 1:0 ein und bejubelte sein erstes Tor in der Bundesliga.
Mit Vehemenz drängte der VfB danach auf den Ausgleich, fand die Lücken aber nicht. Bremen geriet dennoch zusehends unter Druck, landete in der 77. Minute dann aber den Befreiungsschlag: Nach einem langen Abschlag von Pavlenka bekamen die Schwaben die Situation nicht geklärt, am Ende schlenzte Ducksch den Ball nach Doppelpass mit Füllkrug aus 17 Metern wunderbar ins lange Eck zum 2:0 - ein Sahnetor und zugleich der Endstand.
Stuttgart spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg, die Bremer haben zur selben Zeit Borussia Dortmund zu Gast.