Borussia-Coach Marco Rose stellte nach dem späten 1:1 bei AS Rom in der Europa League zweimal um: Wendt und Benes begannen für Bensebaini und Kramer (beide Bank).
Frankfurts Trainer Adi Hütter veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:1 gegen Standard Lüttich lediglich auf einer Position: Für den mit muskulären Problemen fehlenden Gacinovic startete Fernandes. Die Angreifer Dost und André Silva standen ebenfalls nicht im Kader.
Fernandes rettet noch auf der Linie
Das Sonntagabendspiel gingen die beiden Europapokalteilnehmer mit hoher Intensität an. Frankfurt lief extrem früh an, lauerte hauptsächlich auf Konter. Gladbach hatte mehr Ballbesitz und wollte spielerische Lösungen entwickeln. Nach sieben Minuten musste aber ein Standard helfen: Nach der Ecke von rechts köpfte Verteidiger Jantschke nur knapp drüber. Speziell bei ruhenden Bällen blieb der VfL sehr gefährlich. Den nächsten Nachweis lieferte die 20. Minute, in der Fernandes bei Thurams Kopfball auf der Linie retten musste.
Wendt schlägt auch noch zu
Acht Zeigerumdrehungen später war es passiert: Embolo (musste kurz darauf verletzungsbedingt raus) hatte nach Doppelpass mit Benes viel Platz auf rechts, seine scharfe, flache Flanke hatte genau das richtige Tempo. Thuram musste nur noch den Fuß hinhalten - 1:0 (28.). Paciencia suchte eine direkte Antwort, fand bei seinem Kopfball aber in Sommer seinen Meister (30.). Anschließend ging es hin und her, wobei der SGE die nötige Durchschlagskraft im letzten Drittel und die Präzision im Passspiel fehlten. Sekunden vor der Pause waren die Gäste dann erneut in der Defensive mehrmals unaufmerksam, ehe Wendt die Kugel zum 2:0-Pausenstand wuchtig ins kurze Eck zimmerte (45.+2).
Hinteregger als Retter in der Not
Bundesliga, 9. Spieltag
Mit Wiederanpfiff gab es auf beiden Seiten einen Wechsel: Beyer ersetzte den angeschlagenen Jantschke, bei Frankfurt kam Kohr für Rode rein. Das erste Ausrufezeichen setzte wieder die Borussia, die nach feiner Kombination über Stindl und Benes durch Herrmann beinahe zum 3:0 gekommen wäre - Hinteregger warf sich in höchster Not dazwischen (50.). In der Folge mussten die Hessen mehr Risiko gehen, was den Hausherren Räume eröffnete. Stindl schlenzte bei einer guten Kontersituation aber drüber (53.).
Gladbach kriegt Kamada nicht in den Griff
Kurz darauf verstärkte die SGE wieder ihre Offensivbemühungen und wurde schnell dafür belohnt. Wendt verschätzte sich am zweiten Pfosten, Kamada legte von der Grundlinie zurück - und da Costa schoss zum 1:2 aus Frankfurter Sicht ein (59.). In der Folge zogen die Gäste die Schlinge immer enger, besonders Kamada bekamen die Fohlen in dieser Phase überhaupt nicht in den Griff. Binnen drei Minuten köpfte der Japaner zweimal ganz knapp vorbei (66., 68.).
SGE nicht klein zu kriegen
Gladbach musste wieder mehr Mut fassen - und tat das auch. Nach einem Freistoß von Benes stand Elvedi goldrichtig und besorgte per Kopf das 3:1 (75.). Doch die Hessen waren nicht klein zu kriegen und antworteten nur drei Minuten später: Kamada fand mit seiner Ecke den Kopf von Hinteregger, Sommer sah den Ball chancenlos ins lange Eck trudeln (78.). Hütter ging anschließend "all in" und brachte Angreifer Joveljic für Sechser Fernandes. Das letzte Tor im Borussia-Park erzielten aber die Gastgeber: Stindl legte im richtigen Moment für Zakaria ab, der das Leder zum 4:2-Endstand neben den linken Pfosten schweißte (85.).
Als neuer alter Tabellenführer gastiert die Borussia am Mittwoch (20.45 Uhr) im DFB-Pokal in Dortmund. Für Frankfurt geht es zur gleichen Zeit (20.45 Uhr) bei Zweitligist St. Pauli um den Einzug in die nächste Runde.