Bundesliga

Füllkrugs besondere Perspektive auf das schwächelnde Werder

Jung verlängert für mindestens ein Jahr bei Werder

"Gewisser Anspruch": Füllkrugs besondere Perspektive

Niclas Füllkrug bemängelte bei seinen Bremern zu wenig Mut und Risikobereitschaft.

Niclas Füllkrug bemängelte bei seinen Bremern zu wenig Mut und Risikobereitschaft. IMAGO/HJS

Dass die Partie am Samstagabend bei Eintracht Frankfurt mit 0:2 verloren wurde, war an sich keine Riesenüberraschung. "Wir haben gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten gespielt und wir sind ein Aufsteiger", ordnete Clemens Fritz die Verhältnisse aus Bremer Sicht im Nachgang noch einmal ein. "Deswegen", so der Leiter Profifußball bei Werder, "stellen wir nicht alles in Frage, nur weil wir jetzt gegen Dortmund und Frankfurt verloren haben - aber wir hinterfragen uns natürlich."

Bereits vor Wochenfrist hatten die Bremer gegen den BVB eine verdiente 0:2-Niederlage hinnehmen müssen; bei der Eintracht jedoch waren sie nun 90 Minuten lang buchstäblich chancenlos geblieben. "Worüber wir uns geärgert haben, war, dass wir die Frankfurter nicht vor mehr Fragezeichen gestellt haben. Sie mussten nur das Nötigste tun", kritisierte Fritz.

Werders Nadelstiche blieben aus

In der laufenden Saison war es dem Aufsteiger ja durchaus schon mal besser gelungen, auch hochkarätigere Gegner vor Probleme zu stellen, dabei sei etwa nur an ebenjene Hinspiele in Dortmund (3:2) und gegen Frankfurt (3:4) erinnert. "Sicherlich ist es so, dass unsere Leistungen aus der Hinrunde registriert wurden", erklärt Werders Profi-Chef: "Und diese Nadelstiche, die wir in der Hinrunde oft setzen konnten, sind uns jetzt zweimal nicht gelungen."

Sein Unverständnis darüber hatte unmittelbar nach dem Frankfurt-Spiel insbesondere Niclas Füllkrug kundgetan, indem er zu wenig Mut und Risikobereitschaft bemängelte: "Wenn wir freie Füße vor der gegnerischen Kette haben, kann es nicht sein, dass wir am Ende beim eigenen Torwart landen. Das passiert bei uns ziemlich oft", sagte der Angreifer und betonte, "das nicht so richtig nachvollziehen" zu können.

Füllkrug weist die steilere Entwicklung auf

Wenn Werder - wie nun in Frankfurt - also nicht konkurrenzfähig ist, nimmt Füllkrug das mittlerweile gewiss aus einer besonderen Perspektive wahr. Seine persönliche Entwicklung verlief in den vergangenen Monaten steiler als die seines Klubs. Er wurde Nationalspieler, ist Führender der Bundesliga-Torschützenliste - und seit kurzem 30 Jahre alt. Er wird sich sicherlich seine eigenen (Zukunfts-)Gedanken machen, nachdem die sportlichen Grenzen mit den Bremern derart deutlich wurden.

Durch den Wechsel seiner Beratungsagentur im Januar hatte er mögliche Abwanderungsgedanken ja bereits zumindest angedeutet. Seine Worte aus Frankfurt interpretiert Ex-Profi Fritz allerdings nicht in eine solche Richtung: "Er ist ehrgeizig, hat einen gewissen Anspruch - und wenn die Ergebnisse und die Leistungen nicht stimmen, ist natürlich auch eine Unzufriedenheit bei ihm da. Aber das war ja nicht nur bei ihm so." Ob diese Unzufriedenheit im Sommer dann womöglich zu einem Wechsel führt?

Jung bleibt bis 2024 - und länger?

Sicher indes ist mittlerweile der Verbleib von Anthony Jung bei Werder. Der 31-jährige linke Schienenspieler soll in dieser Woche seinen ursprünglich bis Saisonende gültigen Vertrag mit neuer Laufzeit bis Sommer 2024 unterschreiben. Nach kicker-Informationen soll darin dann auch die Option einer etwaigen weiteren Verlängerung enthalten sein.

Tim Lüddecke

Streich schon auf Platz 6: Trainer mit den meisten Spielen für einen Klub